City of the Dead

Altbewährtes neu aufgemischt

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Bei City of the Dead handelt es sich nicht um eine Fortführung von Romeros großartigem Land of the Dead, wie der Titel vielleicht nahe legen könnte. Hier wird mit günstigen Mitteln das altbekannte Zombies-überrennen-die-Welt-Thema neu aufbereitet. Klingt schon mal gut.
Über L.A. geht ein Meteoritenschauer nieder. Die Opfer erheben sich und schlurfen von nun an als grünen Schleim sabbernde Zombies durch die Gegend und durchkreuzen just eine verdeckte Polizeiaktion in einem heruntergekommenen Industriegebiet. Prompt werden einige Cops und diverse, miteinander konkurrierende Gangmitglieder in einem Lagerhaus von den blutrünstigen Kreaturen eingeschlossen. Doch anstatt zusammen ihr Überleben zu sichern, ist im Lagerhaus die Stimmung mindestens genauso angespannt, wie draußen in den Strassen, in denen sich die Zahl der Untoten rasant multipliziert. Und es dauert nicht lange und die Biester schaffen es, in das kleine Alamo einzudringen…

City of the Dead macht Spaß, wirklich. Nur dieser kleine Zombieshocker macht es einem nicht leicht, ihn zu mögen. Es gibt keinen Charakter, dem man das Überleben wünscht. Ständig hält irgendjemand irgendjemandem eine Knarre an den Kopf, ein gebrülltes "Motherfucker" reiht sich ans nächste. Die Dialoge sind häufig nur Gefluche und Beschimpfungen, bringen der Handlung also rein gar nichts und der Charakterbildung noch weniger – außer, dass eben allesamt "Motherfucker" sind. Wenn doch mal etwas Sympathie aufkommt, dauert es nicht lang und die Person wird zerfleischt. Oft ist das Bild so dunkel, dass man kaum etwas erkennt, Explosionen, Mündungsfeuer und Blutfontänen digital mal besser, mal schlechter eingefügt.

Wenn man über Storyholes, so groß wie Scheunentore hinwegsehen kann, kann man sich als Zombiefan jedoch prächtig unterhalten. Als der erste Meteorit mitten in der Stadt niedergeht und eine komplette Brücke zerlegt, interessiert dies zum Beispiel nur die Landstreicher, die dadurch in Zombies verwandelt werden. Manche Personen verschwinden einfach, nur um im richtigen Moment wieder aufzutauchen. Und wenn aus der Dunkelheit ein unheimliches Grunzen dreunt, sollte man nicht unbedingt nachsehen gehen.

Die DVD bietet ein akzeptables Bild, der Ton ist OK. Extras gibt es bis auf ein paar Trailer keine. City of the Dead bietet für Fans durchaus gute Unterhaltung, nur sollte man sein Gehirn – wie üblich – beim Händler abgeben. Und die angegebenen 90 Minuten sind in Wirklichkeit nur 80. Was den Splattergehalt angeht; der hält sich bis auf einige krasse Zerfleischungen in Grenzen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/city-of-the-dead