Musa - Der Krieger

Schlachtenepos

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Über das Filmland Korea braucht sich keiner mehr zu wundern: Denn der kleine asiatische Staat hat es in den letzten Jahren geschafft mit diversen filmischen Highlights auf sich aufmerksam zu machen. Mit Musa (Krieger) platziert sich Korea nun auch im Bereich der epischen Dramen. Der feine Unterschied zum US-Blockbuster liegt im Filmtimbre und der intensiveren Originalität – eben der „Corean Identity“.
Im 14. Jahrhundert tobt in China ein Krieg zwischen der Yuan und der Ming Dynastie und die Herrschaft im Reich der Mitte. Mitten in diese Auseinandersetzungen hinein gerät eine koreanische Delegation aus Diplomaten, Soldaten und dem Sklaven Yeesol, die das Königreich Koryo nach Nanjing entsandt hat. In Nanjing werden die Boten von den Ming nicht freundlich empfangen, sondern als Spione beschuldigt und verjagt. Auf ihrem Weg zurück nach Koryo treffen sie auf einen Truppe von Yuan-Soldaten, die im Schlepptau die entführte Ming-Prinzessin Buyoung mit sich führen.

Unter Führung des General Choi Jung wollen der Bogenschütze Daejung und der sich als Kampfexperte herausgestellte Sklave Yeesol nebst anderen Mitstreitern die Holde aus den Fängen der Yuan-Soldaten zu befreien, um sicheres Geleit für ihre Rückkehr auf die koreanische Halbinsel von den Ming zu erhalten.

Für das Schlachten-Epos standen eher Filme wie Braveheart und Gladiator Pate, als die bislang bekannten asiatischen Schwertschwinger-Filme. Das Dauergemetzel ist in hochauflösenden Bildern mit kurzen, rasanten Verschlusszeiten gehalten. Der Effekt: Man wird ins Geschehen integriert. Und dies über 2 Stunden lang mit großem, abenteuerlichem Kino aus Fernost. Insbesondere mit Schlachten-Sequenzen, die ihresgleichen suchen, scheinen ohne irgendwelche artifiziellen Kunstgriffe entstanden zu sein. Hier bringt der Schnetzel-Streifen Kampf pur, direkt aus der martialischen Historie Chinas entnommen. Gnadenlose, aber fesselnde und unverpackt raue Bilderfluten, die hängen bleiben. Eine lohnende Empfehlung für alle, die sich gern in die himmlische Hölle fernöstlicher Kampfakrobatik beamen lassen wollen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/musa-der-krieger