Revenge of the Living Dead

Des Nachts in der Fabrik

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Mit der originalen Living Dead-Serie aus dem Hause Romero (Night…-, Dawn…-, Day…-, Land…- und demnächst Diary of the Living Dead), hat vorliegender C-Splatterfilm nichts zu tun. Unterhalten kann er trotzdem.
Wir messen jetzt mal mit zweierlei Maß: Es gibt Filme, die will man gar nicht in erstklassiger Bild- und Tonqualität sehen. Wie Vinyl-Fetischisten ein Knistern brauchen, wollen Trashfans keine hochaufgelösten Cinemascope-Wunder sehen. Legt man so einen Film ein, erwartet man förmlich eine Bildqualität, die auf die Kopie einer Kopie einer Kopie schließen lässt. So was nannte man früher im Heavy Metal der 80er Tapetrading. Revenge of the Living Dead ist so ein Film. Natürlich will man etwas erkennen und da ist die vorliegende DVD von CMV Laservision eine wertige Alternative zu den ausgeleierten Videobändern aus dem hauseigenen "Giftschrank".

In der Nähe eines kleinen Ortes steht eine Chemiefabrik, in der sich gerade drei junge Damen in Dessous (!) an vergifteter Milch laben und kurz darauf tot zusammenbrechen. Doch die ewige Ruhe währt nicht lange: Giftige Abfälle eben dieser Anlage werden des Nächtens in unmittelbarer Nähe des Friedhofs entsorgt und beschwören somit nicht nur eine heikle Erpressung, sondern gar Fürchterliches herauf: Die drei Totgeglaubten kehren nämlich als zombieähnliche Kreaturen zurück, um sich an unbeteiligten Statisten und liebestollen Pärchen zu vergehen…

Es ist wirklich für jeden was dabei: Orgelnde Zombies, im Pool schwimmende Zombies, Zombies im Auto, Wirtschaftskriminalität und blutgierige Zombies. Was an Revenge of the Living Dead auffällt, ist das recht überraschendes Ende, die detailverliebten Masken und der Sex. Ja, es gibt Sex. Etwas zumindest. Man wird den Eindruck nicht los, dass die Damen auch Haupt- bzw. Nebenberuflich in der Erotikbranche tätig sind.

Revenge of the Living Dead ist die auf FSK 16 heruntergeschnittene "Kurzfilmfassung" (70 Minuten) des Kultfilms Rache der Zombies, ebenfalls aus dem Hause CMV Laservision. Die eh schon krude Handlung ist nun noch weniger nachzuvollziehen.

Der Ton ist erwartungsgemäß bei solchen Produktionen dürftig, was dem Trash-Charme jedoch nur förderlich ist. Das Bild kämpft des Öfteren mit kleineren Dropouts und Fragmenten, Schärfe ist weitestgehend ein Fremdwort. Dennoch sei Revenge of the Living Dead jedem ans Herz gelegt, der auf Trash steht.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/revenge-of-the-living-dead