Schulmädchen-Report 4

Was Eltern oft verzweifeln lässt

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Über die beeindruckenden Mengen an Geld, die Produzent Wolf C. Hartwig mit seinen 13 Schulmädchen-Reports scheffelte, soll hier nicht schon wieder doziert werden. Nur soviel: Unbestätigten Quellen zufolge sollen in den 70ern 60 Prozent der deutschen Kinogänger in seinen Filmen gewesen sein. Das da die eine oder andere Mark hängen geblieben ist, kann man sich vorstellen. Ausnahmsweise werden diesmal nicht episodenhaft junge Mädchen und Pärchen nach ihren sexuellen Vorlieben befragt. Der Versuch einer unfreiwillig komischen Handlung, soll das schon ausgetretene Konzept variieren. Dank einer Inzestszene schafft es dieses Werk tatsächlich heute noch, keine Jugendfreigabe zu bekommen. Lustig ist das allemal mit einem Kasten Bier neben der Couch und Freunden zu Besuch. Das damals halb Deutschland (Stichwort: Sexuelle Revolution) ein Kinoticket löste, ist heute undenkbar. Ist doch wirklich alles an den Filme laienhaft. Hervorzuheben seinen jedoch die teils in himmelschreienden Klamotten und Accessoires agierenden Protagonisten, die damit ihr nicht vorhandenes Schauspielpotential leider nicht kaschieren können.
Sollte man erwähnen, dass Sascha Hehn (der vorher in Schüler-Report, Hausfrauen-Report und Blutjung und liebeshungrig brillierte) eine kleine Rolle übernommen hat? Das Ingrid Steeger (Bettkarriere, Mädchen, die nach München kommen und Blutjunge Verführerinnen) mitspielt? Ist das nicht ein Kaufgrund? Ein ernsthaftes Filmdokument ist etwas anderes, als schräges Zeitdokument und trashige Unterhaltung sind diese Filme jedoch unverzichtbar.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/schulmadchen-report-4