End Game

Mordkomplott im White House

Hollywood zehrt gerne von abstrusen Mord- und Politkomplotten auf den US-Präsidenten: Wolfgang Petersens In The Line Of Fire und Oliver Stones JFK sind dabei die wohl brillantesten Killing-The-President-Movies aus den 90er-Jahren. Zuletzt versuchte sich Clark Johnson mit The Sentinel etwas glücklos an diesem brisanten Sujet um jene viel beschworenen, wilden Verschwörungstheorien.
Andy Chengs Regiedebüt End Game, erschienen beim Dortmunder Anbieter e-m-s, überrascht mit diesem bestens besetzten Direct-To-DVD-Thriller.

Alex Thomas (Cuba Gooding Jr.) muß als Special Agent des Secret Service Leib und Seele des mächtigsten Mannes der Welt beschützen. Gleichwohl wird Mr. President bei einer öffentlichen Veranstaltung vor seinen Augen erschossen. Thomas Leben gerät dadurch aus den Fugen, zerfressen von Selbstzweifeln und getröstet durch Alkohol. Da findet Reporterin Kate Crawford (Angie Harmon) heraus, dass der Anschlag anscheinend gar nicht wie angenommen von einem irren Einzeltäter, sondern von einer perfekt ausgerüsteten Organisation geplant wurde.

Klar, fortan muss die findige Journalisten um ihren eigenen schönen Hintern bangen, denn Leichen pflastern ihren Weg, weil alle ihre wichtigen Zeugen dezimiert werden. Ihr einziger Ausweg scheint nun der krisengeplagte Thomas zu sein. Gemeinsam führen sie die Ermittlungen gegen alle Komplikationen fort und stoßen dabei auf eine Verschwörung, bei der selbst solche hochrangige Offizielle wie General Montgomery (der extrem geliftete Burt Reynolds), Secret-Service-Boss Vaughn Stevens (wieder genial: James Woods) und die First Lady (Anne Archer) höchstpersönlich auf der gefährlichen Liste der unüblichen Verdächtigen stehen

Nach eher komödiantischen Filmproduktionen wie Rat Race oder Boat Trip versucht sich Sympathieträger Cuba Gooding jr. wieder einmal mehr als Tough Guy und macht unversehens eine brillante Figur in diesem actiongeladenen, knallhart fotografierten und rasanten Polit-Verschwörungsthriller um eine "feindliche Übernahme“ "im Weißen Haus. Auch der ehemalige TaeKwonDo-Meister Andy Cheng platziert sich als Shooting-Kandidat für höhere Hollywood-Weihen. James Woods braucht ebenso keine Erklärung, denn er ist einer der ganz großen Mimen, der natürlich den Ewig-Macho und Cher-Konkurrent Reynolds in seiner Nebenrolle lässig die Wand spielt. Alles in allem eine äußerst empfehlenswerte Videopremiere mit grandiosem Sourround-Ton, die im Heimkino-Ambiente der Leinwand Paroli bieten kann.

(Jean Lüdeke)

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/end-game