L.A. Crash (Director's Cut)

36 Stunden in L.A.

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Vorliegender Directors Cut ist ein zweischneidiges Schwert. Absolut positiv fällt das reichhaltige Bonusmaterial auf. War die erste DVD-Auflage noch sehr spartanisch mit Behind the scenes, einem Audiokommentar und Musikvideo bestückt, greift man beim Directors Cut tiefer ins Schatzkästchen. Making of und diverse Kommentare sind das Herzstück, daneben Schmankerl wie Dokumentationen und Trailer.
Der Unterschied zur Kinofassung ist nicht sonderlich gravierend. Insgesamt handelt es sich um etwa sieben Minuten. Gespräche sind oft nur um wenige Sekunden verlängert, Kameraeinstellungen variieren und hier und da werden mehr Details preisgegeben. Ob das den erneuten Kauf des Films rechtfertigt, wenn man schon in seinem Besitz ist, muss jeder für sich entscheiden. Kann man jedoch die Kinofassung noch nicht sein eigen nennen, ist die Doppel-DVD des Directors Cut klar zu bevorzugen.

Über die Story ist schon alles geschrieben worden, weshalb hier nur kurz darauf eingegangen werden soll. Man sollte auch nicht zuviel wissen, da sonst die vielen kleinen Überraschungen verloren gehen, die L.A. Crash so gut machen. Here weg go: 36 Stunden in L.A. Unfälle, Raubzüge und Begegnungen, alles wie gehabt. Doch für die Beteiligten ändert sich eine Menge. Ein Duzend Menschen jeder Schicht und Hautfarbe treffen aufeinander und ahnen nicht, dass mit jeder Begegnung ihr Leben nachhaltig geprägt wird.

Dass L.A. Crash ein absoluter Überraschungshit war, den Oscar für den besten Film und das beste Drehbuch ergattern konnte und einen ungeahnten Triumphzug antrat, muss nicht noch einmal erwähnt werden. Die verschachtelte Erzählweise, die schönen Kameraeinstellungen und der rhythmische Schnitt, für den es den dritten Oscar gab, ergeben ein kleines Meisterwerk. Interessant ist auch, dass nach dem Erfolg einige der Stars, die ja nur für nen Appel und nein Ei arbeiteten, immense Beteiligungen herausschlagen wollten. Nichtsdestotrotz bietet L.A. Crash eine tolle Geschichte mit grandiosen Schauspielern, allen voran der widererstarkte Matt Dillon und Terrence Howard, den man schon in Hustle & Flow brillieren sehen durfte.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/l-a-crash-director-s-cut