My Big Fat Independent Movie

Trash As Trash Can

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Und wieder ein Film, der nicht wirklich das einlösen kann, was der großartige und komische Trailer verspricht: Viel Spaß nämlich.
Wer sich mit Filmen wie der Scary Movie-Reihe oder Nicht-noch-ein-Teenie-Film einen netten Abend machen kann, der wird mit My Big Fat Independent Movie auch seinen Spaß haben. Die auf den Film zugeschnittenen Plakat-Parodien von Ameliè, Swingers, Reservoir Dogs und Clerks zeugen von Geschmack und Humor, ohne Frage. Doch schon der unappetitliche und jeden Verstand entbehrende "Prolog" wird manchen Zuschauer zum abschalten bringen. Wer den jedoch übersteht, wird mit einer hübsch animierten Titelsequenz mit coolem Song belohnt. Was folgt ist ein Film, der in manchen Momenten tatsächlich Spaß macht. Doch Vorsicht: Die deutsche Synchronisation ist mit eine der schlechtesten, die man seit Erfindung selbiger gehört hat. Es empfiehlt sich, den Originalton auszuwählen (leider keine Untertitel). Ein Kasten Bier sollte in jedem Fall auch vorhanden sein.

Auf ihrem Weg nach Las Vegas treffen zwei – was sonst - Pulp Fiction-mäßige Auftragskiller einige sehr seltsame Personen, welche sie entweder töten, mitnehmen oder foltern ("Sollen wir ihn vor dem Abendessen foltern, oder danach?", "Hm, warum nicht ein bisschen vorher und dann danach noch mal?"). Parallel dazu werden die Killer, wenn der Rezensent das richtig verstanden hat, von mehreren anderen Personen verfolgt. Unter anderem drei jüdischen Desperado-Killern. Mehr Story gibt es tatsächlich nicht. Natürlich erwartet niemand bei einem Film, der sich damit brüstet über 30 Filme zu parodieren, etwas wie Drei Farben: Blau, aber das ist schon mager.

Nichtsdestotrotz gibt es einige schöne Gags, sei es die Ameliè-Tussi, die mit einem Tonbandgerät durch die Wüste radelt, und sich in das Tonband verliebt, der Memento-Typ, der ein Kreuzworträtsel macht und dem gerade, als er ein Wort rausgefunden hat, der Kuli versagt. Natürlich hat er das Wort sofort wieder vergessen, bevor er einen neuen Stift findet. Oder aber der Jim Morrison-Look-a-like, das Lola rennt-Girl, die Reservoir Dogs-Clique…

Auf der spartanisch ausgestatten DVD gibt es einen Trailer und zwei Audiokommentare, die zeigen, dass die Macher wohl eine ganze Menge Spaß beim drehen hatten. Die Bildqualität ist nicht sonderlich berauschend, der Ton OK. Fazit: Für einen bierseligen Abend brauchbar, für Trash-Freunde auf jeden Fall auch.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/my-big-fat-independent-movie