Thunderbirds

Wirklich mal zurück in die Zukunft

In den USA wird zur Zeit heiß diskutiert, ob der Film Thunderbirds von Jonathan Frakes der größte Flop aller Zeiten ist. Gemunkelt wird, dass der Streifen noch nicht einmal seine Werbekosten eingespielt hat. Der Kinofilm basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie aus den 60er Jahren, die, zumindest im angelsächsischen Raum und auch teilweise in Deutschland, mittlerweile Kultstatus erreicht hat. Epix-Video bringt alle 32 Folgen der Serie auf fünf DVDs in den Handel.
Man nehme eine Dosis Augsburger Marionetten-Theater, James Bond und Krieg der Sterne und fertig ist Thunderbirds. Im Jahr 2065 irgendwo auf einer Insel im Südpazifik. Hier liegt die Zentrale von International Rescue, einer wohltätigen von der Familie Tracy geleiteten Geheimorganisation. Papa Tracey war einer der ersten Menschen auf dem Mond, doch nun widmet er sich mit seinen Söhnen dem Wohle der Menschheit. Wenn ihre Raumstation Gefahren auf der Erde meldet, fährt der Swimming-Pool zurück, klappen Palmen um, um eine Startbahn freizugeben und die Traceys schwärmen in ihren Fliegern aus, um den Kräften des Bösen Einhalt zu gebieten. Unterstützt von der britischen Agentin Lady Penelope, unterwegs im sechsachsigen, pinkfarbenem Rolls Royce, dem Butler und Ex-Safeknacker Parker und dem genialen Wissenschaftler Brains bestehen die Thunderbird-Piloten die aufregendsten Abenteuer und retten mal um mal die Welt.

Regisseur Gerry Anderson, auch verantwortlich für Mondsbasis Alpha Eins, verfilmte auf liebevollste Weise, die Abenteuer der Tracey-Familie. Thunderbirds zeigt das Marionetten keine Kinderei sein müssen, auch wenn die Serie in den 60er sich natürlich an Jungendliche richtete. Immer wieder erstaunen die lebensechten Marionetten und die wundervollen Modelle, die bis ins kleinste Detail ausgestattet sind. Für die Tricks verantwortlich war Oscar-Preisträger Derek Maddings, der später auch Filme, wie Superman, Moonraker und Batman betreute.

Thunderbirds ist ein nostalgischer Blick zurück in eine Zeit, in der es noch einen Konsens über den Segen der Technik gab und den Glauben an den unbeschränkten Fortschritt. Etwas makaber mutet heute Folge 4 an, in der das Empire State Building in New York einstürzt. Damals wohl ein vollkommen utopisches Szenario, doch mittlerweile ist die Welt leider eines Besseren belehrt worden. Thunderbirds ist wirklich mal eine Reise zurück, zu einer anderen Sicht auf die Zukunft.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/thunderbirds