L’Amour (DVD)

Ein Roadmovie der Sonderklasse

In einer kalten Winternacht in Berlin treffen sie aufeinander: David (Florian Stetter), der gerade seinen Job auf dem Schrottplatz verloren hat und Marie (Sabine Timoteo), die ihr Geld auf dem Straßenstrich verdient. Irgendwie haben sie sich gesucht und gefunden, zwei verlorene Seelen inmitten der grauen Großstadtkulisse Berlins. Sie verbringen eine Nacht zusammen und beschließen, gemeinsam abzuhauen. Mit dem Hund Kurt brechen sie auf zu einer Reise ohne Ziel, nach Nirgendwo, denn vielleicht wartet ja ausgerechnet dort das Glück auf sie.
Unterwegs durch die Provinz machen sie Halt in schäbigen Absteigen, zwielichtigen Pensionen und billigen Bordellen, immer auf der Suche nach dem verdammten bisschen Geld, das sie zum Leben brauchen. Marie verkauft ihren Körper an die Freier, und David wird – ob er es will oder nicht – ihr Zuhälter, nicht gerade die ideale Beschäftigung für den notorischen Träumer mit dem Gipsarm. Als ein „echter“ Zuhälter auftaucht und seine „Ansprüche“ geltend macht, kassiert David seinen zweiten Gips und die Reise geht weiter, andere Orte, andere Zimmer, andere Männer, doch die Liebe zwischen den beiden wächst und bleibt ebenso bestehen wie die Verlorenheit. Als sie endlich am Meer in Frankreich gelandet sind, fackelt David beim Versuch zu heizen, das Auto ab. Doch die beiden haben Glück und entkommen dem Feuer. Bar aller Habseligkeiten haben Marie und David nur noch sich selbst. Doch vielleicht ist das ja genau das Glück, das sie gesucht haben.

L’Amour ist intensives deutsches Kino ohne Kompromisse, direkt und ohne Schnörkel, zärtlich und brutal, poetisch und grausam. Ähnlich ungeschminkt war in den letzten Jahren allenfalls Fatih Akins Gegen die Wand, wenngleich diesem Film aus dem Jahr 2000 kein großer Erfolg an den Kinokassen beschieden war. Umso besser, dass dieser Film nun als DVD erschienen ist. Unbedingt anschauen!

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/l-amour-dvd