Osama

Der erste afghanische Spielfilm nach dem Ende der Taliban-Diktatur

Osama ist der erste lange Spielfilm, der nach dem Ende der Taliban-Herrschaft in Afghanistan gedreht wurde. Die Darsteller sind Laien, die Hauptfigur ist – wie in so vielen von Zensur reglementierten Kulturen – ein Kind, ein junges Mädchen. Siddiq Barmak, der Regisseur und Drehbuchautor, wurde für dieses Werk in Cannes mit Standing Ovations gefeiert und mit einer Lobenden Erwähnung der Quinzaine des Réalisateurs bedacht. Mein Film ist eine Hommage an die Geduld der Afghanen, die so viel Leid erfahren haben. Der Preis gilt ihrem Widerstand und ihrer unzerstörbaren Hoffnung auf die Zukunft, so Barmak bei der Preisverleihung.

Nach der Machtübernahme durch die Taliban stehen in Afghanistan tausende Witwen und alleinstehende Frauen vor einem unüberwindlichen Problem: Wie sollen sie ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn sie nur in Begleitung männlicher Verwandter das Haus verlassen dürfen?

Eine Mutter beschließt, ihre 12-jährige Tochter als Sohn zu verkleiden, damit sie sie zu ihrer Arbeit begleitet. Als die Mutter ihre Arbeit verliert, muss das Mädchen die Familie ernähren. Als Junge fängt sie an für einen Milchmann zu arbeiten, der mit dem im Krieg gefallenen Vater der Familie befreundet war.

Durch die Verkleidung ist das Mädchen gezwungen, an den religiösen Riten der Männer teilzunehmen und die Koranschule zu besuchen. Doch die männlichen Verhaltensweisen sind ihr fremd. Und die Furcht vor der Enttarnung wächst mit jedem Tag.

Osama liefert einen erschreckenden Enblick in eine vom Krieg und Fanatismus zerstörte Gesellschaft.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/osama