Die Nacht singt ihre Lieder

Kammer-Spiele

In einer gemütlichen und geschmackvoll eingerichteten Altbauwohnung, irgendwo in einer deutschen Großstadt: Während im Kinderzimmer das neugeborene Baby schläft, liest der junge Vater (Frank Giering) auf dem Sofa und seine Frau (Anne Ratte-Polle) kümmert sich in der Zwischenzeit um den Haushalt. Doch das kleine Familienidyll trügt, längst ist nicht so perfekt, wie es scheint.

Der Vater des Babys ist Schriftsteller, doch irgendwie läuft es nicht rund bei ihm. Kein Verlag ist bereit zu drucken, was er schreibt. Mit jeder Absage wird er frustrierter und verbitterter. Er verlässt kaum noch das Haus, zieht sich zurück und liest den ganzen Tag. Seine Frau hingegen will sich damit nicht abfinden, sie erwartet mehr vom Leben, als in Lethargie zu verfallen.

Doch als ihre kleinen Provokationen und Versuche, die Situation aufzubrechen, nicht mehr fruchten und auch ein Besuch der Schwiegereltern enttäuschend verläuft, zieht sie los, voller Trotz, um die Clubs der Stadt unsicher zu machen. Als sie schließlich zurückkehrt und versucht, ihren Mann durch einen Kontrahenten endlich aus der Reserve zu locken, eskaliert die Situation...

Mit präzisem Blick hinter die Kulissen einer ganz normalen Beziehung und getragen von exquisiten Darstellern schildert Karmakar nach einer Vorlage des norwegischen Dramatikers John Fosse die Lähmung, in der sich eine Liebesbeziehung befindet, und die vergeblichen Versuche, daraus auszubrechen. Ein erschreckendes und virtuoses Kammerspiel der Gefühle...

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/die-nacht-singt-ihre-lieder