Gone

Die Abgründe der Seele

Nachts in einem ruhigen Vorort – das Ehepaar Schiller beobachtet einen seltsamen Fremden, der in ihrem Garten ein tiefes Loch gräbt. Der Mann arbeitet an seinem eigenen Grab und jagt sich anschließend eine Kugel in den Kopf. Die Verlegerin Alma Schiller hat ihrem Gatten Henry verschwiegen, dass sie mit dem seltsamen Fremden eine leidenschaftliche Affäre verbindet.

Der Selbstmörder ist ein Schriftsteller, der an einer Schreibblockade leidet. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch, hatte er Alma im Krankenhaus kennen gelernt. Auch Alma leidet an einer Psychose, seit Jahren kann sie sich nicht damit abfinden, dass sie einst eine Abtreibung vorgenommen hat. Psychose trifft Psychose. David der Schriftsteller nimmt sich seine eigene hoffnungslose Affäre zum Vorbild und beginnt mit dem Roman, der dem Film auch seinen Titel verlieh, „Gone“. Der Roman endet wie es eine amour fou es tun muss, mit dem gemeinschaftlichen Selbstmord der beiden Liebenden. David beginnt seine Phantasie auch in der Realität zu inszenieren. Erst im letzten Augenblick flüchtet Alma zurück in die Arme ihres Mannes und wird so Zeuge des letzten Akts im Leben ihres Geliebten. Der Kreis schließt sich.

In seinem Erstlingswerk inszeniert Regisseur Zoltan Paul stilistisch streng die Geschichte eines persönlichen Untergangs und leuchtet dabei die seelischen Abgründe seiner Darsteller aus. In dieser surrealen Welt dreht sich alles um Liebe und Leidenschaft gekoppelt mit dem Wunsch nach Erlösung und Tod. Geschickt verwebt der Film Fiktion und Realität, so wie es auch Henry der Schriftsteller in seinem Werk aufzeichnet.

Gone ist ein düsterer Film, der die dunklen Flecken unserer Seele schonungslos offenbart.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/gone