Abouna - Der Vater

Eine universelle Geschichte

Afrikanische Filme finden nicht oft den Weg auf unsere Leinwände. Um so mehr sollte man das kommerzielle Wagnis schätzen, das Kleinverleiher wie Kairos Filmverleih auf sich nehmen, wenn sie solche Filme in ihr Repertoire mit aufnehmen. Abouna – Der Vater war eines der Highlights auf dem diesjährigen Africa Alive Festival in Frankfurt und ist, um es kurz zu fassen, einfach ein guter Film, der wieder einmal unter Beweis stellt, dass es nicht das Budget ist, dass einen großen Kinofilm macht, sondern eine gute Geschichte, die gut erzählt wird.

Abouna beginnt im staubigen Ndjamena an der Grenze zwischen dem Tschad und Kamerun. Der 17-jährige Tahir (Ahidjo Mahamat Moussa) und sein jüngerer Bruder Amine (Hamza Moctar Aguid) wachen eines Morgens auf und ihr Vater (Koulsy Lamko) ist verschwunden. Die Brüder begeben sich auf die Suche nach dem Verschollenen. Doch sie lassen sich leicht von der Suche nach dem Vermissten ablenken. Eines Nachmittags sehen sie im Kino in einem Film einen Mann der ihrem Vater gleicht. Um sicher zu gehen, dass es auch wirklich ihr Vater ist, beschließen sie die Filmrollen zu stehlen, um sie in Ruhe anschauen zu können. Natürlich werden sie erwischt und zur Strafe verbannt sie ihre Mutter (Zara Haroun) in eine Koranschule in einem abgelegenen Dorf. Zunächst kommen die Brüder auch dort gut zurecht, Tahir verliebt sich in ein stummes Mädchen aus dem Dorf. Doch alles ändert sich als sie eine Postkarte von ihrem Onkel aus Tanger erhalten. Die Brüder beschließen zu fliehen, um ihren Vater im fernen Marokko endlich zu finden.

Mahamet Saleh Haroun ist mit Abouna – Der Vater ein schlichter, einfacher Film gelungen, der in wunderbaren Bildern, eine ergreifende, menschliche Geschichte erzählt ohne sich dabei in Sentimentalitäten zu verlieren.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/abouna-der-vater