ELLING – Nicht Ohne Meine Mutter

Der Misanthrop ist zurück

Nach dem überragenden Erfolg des ersten Elling-Films ist es keine große Überraschung, dass man sich in Norwegen schnell an die Verfilmung eines zweiten Elling-Buchs von Ingvar Ambjørnsen gemacht hat.

Elling – Nicht ohne meine Mutter, basiert auf dem Roman Ententanz des norwegischen Schriftstellers. Allerdings handelt es sich nicht um ein Sequel im eigentlich Sinn, sondern die Geschichte spielt vor den Ereignissen, die im ersten Film stattfinden.

Elling, diesmal also noch nicht therapiert, lebt seit 40 Jahren bei Muttern, die beschließt, dass es an der Zeit ist, dass ihr zurückgezogener Sohn endlich flügge wird und die Welt kennen lernt. Daher schenkt sie Elling eine gemeinsame Reise nach Mallorca. Elling, zutiefst schockiert von dem Gedanken, sich auf diese „Abenteuerreise“ einzulassen, akzeptiert nur um seine Mutter vor drohenden Gefahren, die bekanntlich auf den Balearen lauern, zu beschützen. Nörgelnd und missmutig machen sich Mutter und Sohn auf den Weg in das Ferienparadies. Für Elling ist die Reise eine Katastrophe, macht sich doch ein rüstiger Oberst an seine Mutter ran und schürt seine Eifersucht. Und was seine männlichen Hormone mit ihm anrichten, wenn er am Strand von barbusigen Urlauberinnen umgeben ist, bringt Elling vollkommen auf die Palme.

Erneut wird Elling von Per Christian Ellefsen gespielt und wieder gelingt dem norwegischen Schauspieler eine grandiose Leistung in seiner Darstellung des geistig behinderten Elling. Brilliant verkörpert er den misanthropischen Meckerer, der immer allen anderen die Schuld an seinem vermeintlichen Unglück gibt. Hochnäsig und bockig, manchmal aggressiv oder nervös, reagiert Elling auf alles, was ihm nicht ins Konzept passt.

Wer Elling mochte, wird auch Elling – Nicht ohne meine Mutter genießen. Auch wenn dieser Elling doch manchmal bedrückender erscheint und seine geistigen Probleme realer und bedrohlicher. Elling – Nicht ohne meine Mutter weist noch immer den Schwung und die komödiantische Leichtigkeit auf, die auch den ersten Film kennzeichneten.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/elling-nicht-ohne-meine-mutter