Die Kinder des Monsieur Mathieu - Les Choristes

Ein Überraschungshit aus Frankreich

1949, Frankreich. Der arbeitslose Musiklehrer Clément Mathieu (Gérard Jugnot) bekommt eine Anstellung als Hilfslehrer in Fond-de-l’Étang, einem Internat für schwer erziehbare Knaben. Dort herrschen raue Sitten, denn der Schulleiter Rachin (François Berléand) ist ein hartherziger Pädagoge alten Schlages, der mit eiserner Hand über seine Zöglinge regiert. Klar, dass Mathieu, ein weicher und warmherziger Lehrer mit diesem Erziehungsstil wenig anfangen kann.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann er den Respekt seiner Schüler erlangen, die ihn alsbald als Verbündeten akzeptieren. Doch eine Sache beschäftigt die Jungs doch: Was verbirgt sich in der geheimnisvollen Aktentasche, die Monsieur Mathieu jeden Abend in seinen Wandschrank einschließt? Kurzerhand beschließen sie, die Tasche zu stehlen, um das Mysterium zu lüften – sehr zur Enttäuschung ihres Lehrers. Allerdings ist die Überraschung der Schüler groß, als sie statt irgendwelcher Schätze nur Notenblätter finden.

Eines Nachts beschließt Mathieu, einen Chor zu gründen, denn vielleicht, so seine Hoffnung, gelingt es ihm auf diese Weise, den Tatendrang der Heranwachsenden in positive Bahnen zu lenken. Und tatsächlich gelingt dem sangesfreudigen Lehrer das kleine Wunder, voller Begeisterung schließen sich immer mehr Schüler dem Chor an und so mancher wie der schüchterne Pierre zeigt außergewöhnliches Talent, so dass selbst der Direktor Rachin schließlich die Arbeit seines Lehrers ausdrücklich gutheißt. Doch als ein neuer Mitschüler namens Mondain(Grégory Gatignol) in das Internat kommt, steht der neuen Harmonie ihre erste Bewährungsprobe bevor. Denn Mondain gilt als bösartig und durchtrieben, und als eine erkleckliche Summe Geldes gestohlen wird, fällt der Verdacht sofort auf den Neuen. Als Rachin außer sich vor Zorn versucht, ein Geständnis aus dem Schüler herauszuprügeln, wehrt sich Mondain und wird daraufhin von der Schule verwiesen. Doch es kommt noch schlimmer, denn der Direktor verbietet ohne jeden Grund den Chor und sieht sich in seiner harten, unnachgiebigen Linie bestätigt.

Erst als die Mäzenin des Internats, die Comtesse (Carole Weiss), ihren Besuch im Internat ankündigt, um sich den sagenhaften Knabenchor anzuhören, lässt der Direktor Mathieu wieder gewähren. Der Auftritt wird zu einem vollen Erfolg. Obwohl sich herausstellt, dass nicht Mondain, sondern ein anderer Schüler den Diebstahl begangen hat, sinnt Mondain auf Rache und legt Feuer im Internat. Entsetzt gibt Rachin Monsieur Mathieu die Schuld für die Katastrophe und entlässt in fristlos. Doch damit ist die Geschichte noch nicht ganz an ihrem Ende...

In Frankreich sahen bislang rund sechs Millionen Zuschauer den Debütfilm des Regisseurs Christophe Barratier, damit war der Film einer der großen Hits der letzten Jahre. Dass einheimische Filme, noch dazu von Regieneulingen und No Names solch ein Ergebnis an den Kinokassen erzielen, ist in Frankreich nichts Ungewöhnliches. Und tatsächlich bietet Die Kinder des Monsieur Mathieu alle nötigen Ingredienzien für einen Arthouse-Hit: eine sympathische Geschichte voller Nostalgie und Charme, klar konturierte Konflikte und einen liebenswerten Antihelden als Hauptfigur. Zugegeben, manches ist recht vorhersehbar, doch kleinere dramaturgische Schwächen tun dem Filmgenuss ohne Reue keinen Abbruch.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/die-kinder-des-monsieur-mathieu-les-choristes