Fickende Fische

Ein Liebesfilm der ungewöhnlichen Art

Der 16-jährige Jan (Tino Mewes) ist ein Einzelgänger – bis eines Tages die gleichaltrige Nina (Sophie Rogall) auf ihn trifft – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die kesse Jugendliche kann auf ihren Inlinern nicht mehr bremsen und wirft Jan einfach um. Ein Glücksfall für Jan, der bislang keinerlei Erfahrungen mit Mädchen hat, sondern sich allein für die Welt unter Wasser interessiert. Jans einziger Vertrauter ist sein Großvater (Ferdinand Dux), ein skurriler Kauz, der die Abenteuerlichkeit des Lebens zu schätzen weiß und als einziges Familienmitglied seinen Humor nicht verloren hat. Seine Mutter (Annette Uhlen) hingegen möchte den Jungen am liebsten für immer an ihrem Rockzipfel behalten, denn sie weiß um sein Geheimnis, das ihn zum Außenseiter macht – Jan ist seit einer infizierten Transfusion HIV-positiv.

Nina ist das genaue Gegenteil von Jan, frech, spontan und selbstständig. Ihre Mutter hat sich ins ferne Kenia abgesetzt, auf ihren Vater und ihren Bruder kann Nina nicht zählen. Nur ihre Freundin Angel, eine Mittfünfzigerin, die sich mit dem Verkauf von Erotikspielzeug über Wasser hält, hört ihr zu. Und doch haben Jan und Nina einiges gemeinsam: Sie wollen beide aus ihrem Alltag ausbrechen und das Paradies finden, von dem sie nur eines wissen – es befindet sich unter Wasser. Um herauszufinden, wie das Sperma in das Fischweibchen hineinkommt, übernachten Nina und Jan heimlich im Aquarium - mit ungeahnten Konsequenzen. Doch ihr kleines Paradies erweist sich zunehmend als brüchig und instabil - vor allem durch die Tatsache, dass eines die beiden trennt: Jan wartet auf den Tod und Nina auf das Leben. Doch kann Jan seiner Freundin wirklich die ganze Wahrheit zumuten? Gelingt es ihm, das Unsagbare zu sagen?

Die junge Regisseurin Almut Getto inszenierte in dem vielfach geförderten und mit dem Max-Ophüls-Preis 2002 sowie dem deutschen Filmpreis ausgezeichneten Debüt einen Liebesfilm der ungewöhnlichen Art – traurig, verstörend, realistisch, poetisch und Mut machend zugleich.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/fickende-fische