Der Schatz der Weißen Falken

Das letzte Abenteuer vor dem Erwachsenwerden

Wer erinnert sich nicht daran: Wenn die Sommerferien vor der Tür stehen, dann bedeutet das für die Schulkinder, dass sie nun endlich machen können, was sie wollen. Eine Zeit voller Abenteuer und kleiner Freiheiten lockt nun, bevor in sechs Wochen der Alltag von Neuem beginnt. Es ist eine Zeit der unbeschwerten Freude.

Über Jans (David Bode) Ferienglück hängt allerdings ein schwarzer Schatten. Nur noch zwei Wochen, dann zieht er mit seinen Eltern ins weit entfernte Düsseldorf, weg von seinen Freunden Stevie (Tamino-Turgay zum Felde) und Basti (Kevin Köppe) und weg von der Fränkischen Schweiz, wo er bislang gelebt hat. Klar, dass die drei Freunde gemeinsam noch ein letztes Abenteuer erleben wollen. Und da trifft es sich gut, dass sie auf dem Dachboden einer verlassenen Villa die geheimnisvolle Schatzkarte einer Kinderbande, den „Weißen Falken“, finden. Deren Anführer Peter ist vor zehn Jahren spurlos verschwunden. Neugierig machen sich die drei Jungs auf den weg, um die auf der Karte markierte Höhle zu finden, den Schatz zu bergen und Peters Geheimnis zu lüften.

Doch sie sind nicht die einzigen, die den Weißen Falken auf der Spur sind, denn auch die Bande der Altdorfer unter Leitung von Marie (Victoria Scherer) interessiert sich brennend für den Schatz. Nun entsteht ein Wettlauf um den schatz, in dessen Verlauf Jan und seinen Freunde unzählige Abenteuer erleben und dem Tod ebenso gegenüber stehen wie der Liebe. Die emotionalen Verwerfungen der Pubertät, in diesem Sommer zeigen sie sich zum ersten Mal.

Abenteuerliche Schatzsuchen, rivalisierende Kinderbanden, Abschiedsschmerz und Ferienglück, das sind die wesentlichen zutaten, aus denen der Regisseur und Autor Christian Zübert seinen Kinderfilm Der Schatz der Weißen Falken gestrickt hat. Und die Mischung ist gut gelungen, denn man fühlt sich schnell wohl in dieser Geschichte, die an die Bücher der Kindheit erinnert, an Helden wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn, an Enid Blyton und an filmische Vorbilder wie Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers. Dies alles ist durchaus spannend und solide, aber wohltuend unspektakulär erzählt und lässt Raum für Subplot und einen Fokus abseits der Hauptgeschichte, der fast möglicherweise noch spannender ist als die Schatzsuche selbst.

Und genau darin liegt auch die eigentliche Stärke des Films – in der liebevollen Schilderung der Zeit der frühen Achtziger und in der Beschreibung jener Phase des Umbruchs, die den Beginn der Pubertät kennzeichnet. Das Ende der Kindheit und die Konfrontation mit existenziellen Erschütterungen wie Liebe und Tod – selten war das so beiläufig und feinfühlig in einem Kinderfilm inszeniert wie hier.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/der-schatz-der-weissen-falken