Komm, wir träumen!

(K)eine ganz normale Liebe

Eckart (Julian Hackenberg) kommt direkt von der Schule und tritt seinen Zivildienst in einer Behindertenwerkstatt an. In der Gruppe, der der Junge als Betreuer zugeteilt wird, ist auch Ulrike (Anna Brüggemann), der man ihre Behinderung zuerst gar nicht ansieht – abgesehen von der Tatsache, dass sie an ihren Stuhl gefesselt ist. Sie leidet unter unkontrollierbaren Wutausbrüchen, die sie nahezu unberechenbar machen. Kaum zu bändigen, ist sie ein Fall fürs Lerchenfeld, wie die Betreuer eine Förderstätte nennen, in der die besonders schweren Fälle untergebracht werden.

Doch der unerfahrene Eckart verliebt sich in die junge Frau, allen Widrigkeiten zum Trotz. Und die ist sowieso Feuer und Flamme und geht rabiat gegen jegliche Konkurrenz vor, die sich ihr in den Weg stellt. Aber das junge Glück muss sich behaupten – gegen die Kollegen, die eine Grenze überschritten sehen, gegen Eckarts Skrupel, gegen die neue Kollegin, die Eckart aus der Patsche helfen will und gegen Ulrikes Ausbrüche. Auf einer Freizeit in den Bergen kommt es schließlich zur Entscheidung...

Leo Hiemer ist ein Heimatfilmer im wahrsten Sinne des Wortes. Aus der Provinz stammend, ist er seinem Umfeld stets treu geblieben und hat seinen Filme abseits der funktionierenden Strukturen des Filmbranche mit meist kleinen Budgets gedreht. Sein Film Daheim sterben die Leut’ war in den Achtzigern so etwas wie ein Kultfilm und wurde unter anderem für den deutschen Filmpreis nominiert. Und auch sein nächster Film Leni ... muss fort wurde mehrfach ausgezeichnet. Komm, wir träumen nach dem Roman Ulrike von Volker Jehle ist ein sensibles Drama über den Umgang mit und die Liebe zu Behinderten, ein Thema, das bislang auf der Leinwand wie auch im Fernsehen kaum Beachtung fand. Ein solide inszenierter Film mit guten Schauspielern, allen voran Anna Brüggemann in der Rolle der Ulrike.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/komm-wir-traumen