Strähl

Tatort Zürich

Herbert Strähl (Roeland Wiesnekker) ist ein ziemlich heruntergekommener Bulle bei der Züricher Polizei, der gern einmal einen großen Coup landen würde. Doch statt der erhofften großen Fische gehen ihm immer nur kleine Dealer ins Netz. Strähl wird zunehmend desillusionierter und zynischer. Seine Frau hat ihn schon lang verlassen, und so teilt einzig und allein ein Piranha die Wohnung mit ihm, ein Leben zwischen unendlicher Frustration und kleinen Pillen, die Strähl als Helferchen einwirft. Sein Erzfeind ist der albanische Drogenboss Berisha, doch dem kann er vorerst nichts nachweisen. Als der Polizist auch noch verdächtigt wird, einen Junkie aus dem Fenster gestoßen zu haben, wird er endgültig vom Dienst suspendiert. Auch seine Kollegen lassen den Unliebsamen fallen wie eine heiße Kartoffel, so dass Strähls Hoffnungen auf eine Rehabilitierung ausgerechnet von den Aussagen eines Junkie-Pärchens (Manuel Löwensberg und Johanna Bantzer) abhängen. Um diese gnädig zu stimmen, wird Strähl schließlich sogar selbst kriminell und gerät unversehens in die Nähe von Berisha.

Strähl ist ein Schweizer Genrefilm, der geschult an Martin Scorsese und Abel Ferrara den Versuch unternimmt, die altbekannte Geschichte eines Bad Cop ins heimelige Zürich zu verpflanzen. Das ist aufgrund der Schweizerischen Eigenheiten und des Dialekts irgendwie ganz niedlich anzusehen, fügt dem Thema aber keine neuen Varianten hinzu und bleibt vorhersehbar bis platt. Dass der Film dann trotzdem sehenswert ist, liegt vor allem an Roeland Wiesnekker und Johanna Bantzer, die auf dem Max-Ophüls-Festival für ihre darstellerische Leistung mit dem Preis als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/strahl