Hallesche Kometen

Frischer Wind aus dem Osten

ZDF und RBB produzieren gemeinsam eine Reihe mit Filmen, die den Osten nach dem Mauerfall zeigen sollen. Hallesche Kometen ist einer davon.
In Hallesche Kometen wird die Geschichte von Ben erzählt, der mit seinem arbeitslosen Vater (grandios: Peter Kurth) im Plattenbau haust. Nach dem Tod der Mutter siechen die Beiden mehr oder weniger vor sich hin, das Leben zieht weiter. Schuld daran ist Bens Vater, dessen Antriebslosigkeit alle Zukunftsträume und Hoffnungen in ihrem Keim erstickt. Die einzige Abwechslung in Bens Leben bietet sein Job als Prospektverteiler.

Doch es geschehen zwei einschneidende Dinge in Bens Leben: Er verliebt sich und steigt in illegale Zigarettengeschäfte ein. Jana, seine Angebetete, ist es, die Ben einen Hoffnungsschimmer am Horizont bietet. Sie will bald als Au-pair-Mädchen nach Kanada. Und sie fragt ihn, ob er mitkommen will. Doch was soll aus dem Vater werden? Ben weiß, dass der es nicht ohne ihn schaffen wird, aber muss er nicht auch endlich an sich denken?

Das Hallesche Kometen ein Debütfilm ist, merkt man ihm an: Der Film wirkt roh und unbeholfen, die Geschichte an manchen Stellen überfrachtet. Aber das ist OK. Optik und Stil deprimieren und bieten nicht wirklich einen "vergnüglichen" Filmabend. Trotzdem ist Hallesche Kometen empfehlenswert als Beschreibung eines Zustandes. Es wäre arg bissig zu sagen, dass der Film zeigt, dass es immer noch jemanden gibt, dem es schlechter geht, als einem selbst. Aber genau das zeigt er.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/hallesche-kometen