Southland Tales – Cannes 2006

Schlimmer geht’s immer

Wenn einer der Hauptdarsteller eines Films im Wettbewerb von Cannes sich schon den sinnigen Künstlernamen „The Rock“ gegeben hat, lässt das manches vermuten und einiges ahnen. Der muskelbepackte Koloss Dwayne Johnson, ein ehemaliger Wrestler, startet mit Southland Tales seine Filmkarriere, und nach Ansicht zahlreicher Kritiker dürfte sie mit diesem Streifen bereits wieder zu Ende gehen. Sic transit gloria mundi!

Die Handlung ist trotz aller Verwirrung schnell erzählt und kaum der Rede wert sie spielt in den USA des Jahres 2008. Nachdem eine Atombombe Texas zerstört hat, versinken die Vereinigten Staaten im Chaos. Überall kämpft die aufrechte Nation gegen ihre (niemals genau benannten) Feinde, mittendrin in dem Chaos, das auch die malerischen Strände Kaliforniens erfasst hat, befinden sich ein Boxer (The Rock) und ein Porno-Starlet (Sarah Michelle Gellar), dies schließlich einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur kommen.

Was als „schwarze Komödie über das Ende der Welt“ – so Regisseur Richard Kelly über seinen Film – gedacht war, geriet bei der Vorführung an der Croisette in Cannes zu einer veritablen Lachnummer, die mit dem Ausgang des Wettbewerbs rein gar nichts zu tun haben dürfte. Die Netzzeitung testiert dem Streifen immerhin einen Titel, den des bisherigen Tiefpunkts des Festivals. Die anderen Pressestimmen gehen kaum besser mit dem Werk um, Variety nennt Southland Tales ein Fiasko und der Spiegel ein Desaster. Höchststrafe für einen Film und eine schallende Ohrfeige ins Gesicht des Auswahlkomitees um Festivalchef Thierry Frémaux. Eigentlich kann es jetzt nur noch besser werden, darin sind sich viele einig.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/southland-tales-cannes-2006