Revenge of the Warrior

Begnadete Körper, Teil 2

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Tony Jaa, der König der thailändischen Kampfsportart Muay-Thai ist zurück. Mit Revenge of the Warrior / Tom-Yum-Goong wie sorgt der kleine Wirbelwind unter der bewährten Regie von Prachya Pinkaew, mit dem er bereits Ong-Bak realisierte, für Hochgeschwindigkeits-Martial-Arts der Spitzenklasse nach alt bekanntem Strickmuster. Jaa spielt Kham, einen einfachen Jungen vom Lande, der irgendwo im Dschungel ein friedliches Leben mit seinem Vater und zwei Elefanten führt. Die Idylle wird allerdings aufgeschreckt, als Wilderer einen der beiden Elefanten töten. Wie besessen beginnt Kham nun die alte Kampfsportkunst der Jaturungkabart-Krieger zu trainieren, um fortan sein Hab und Gut besser beschützen zu können. Denn der verbliebene Elefant Por Yai ist etwas ganz Besonderes und soll dem König von Thailand als Geschenk überreicht werden. Allerdings ahnen auch die Wilderer um den Wert von Por Yai und entführen das edle Tier nach Australien, nachdem sie Khams Vater getötet haben. Kham sinnt auf Rache und folgt den feigen Mördern, um seinen geliebten Elefanten in die Heimat zurückzuholen. Doch im fernen Australien warten nicht nur Wilderer auf ihn, sondern auch ganze Heerscharen von Ganoven und Gangstern, die ihm das Leben zur Hölle machen. Gerüstet mit dem Wissen um die richtigen Kampftechniken nimmt Kham unerschrocken den Kampf auf…
Dramaturgisch verlässt sich der Regisseur Prachya Pinkaew auf die alt bewährten Strickmuster, die bereits in Ong-Bak den Verlauf der Story beherrschen: Der naive Junge vom Land wird in einem Konflikt hineingezwungen und zeigt seinen Gegnern, was eine Harke ist. So weit, so gut, wäre darüber hinaus nicht auch deutlich spürbar, dass sowohl Pinkaew als auch sein Star Tony Jaa seit ihrem letzten Film eine deutliche Entwicklung durchgemacht haben. Die Inszenierung der Kampfsequenzen, das Zusammenspiel von Kamera und Schnitt und die akrobatischen Kunststücke von Tony Jaa sind noch stimmiger, noch actionreicher und faszinierender in Bilder gefasst als zuvor. Außerdem weiß Pinkaew mittlerweile auch durch ruhige Passagen zu überzeugen, wie etwa der sorgfältig kadrierte Prolog des Films beweist, der beinahe mystische Dimensionen erreicht. Für Freunde des Martial-Arts-Bereichs ist der Film mit Sicherheit eines der Highlights des Jahres. Und für Tony Jaa ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere, die ihn in absehbarer Zeit auf Augenhöhe mit Größen wie Jet Li, Jackie Chan und Bruce Lee befördern dürfte.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/revenge-of-the-warrior