Death Proof – Todsicher (2007)

Frauen-Power mit Highspeed

Eine Filmkritik von Katrin Knauth

Seine Waffe ist sein Auto. Seine Beute sind junge, hübsche Frauen. Sein Beruf ist Serienkiller. Sein Name ist Stuntman Mike. In Quentin Tarantinos neuem Film Death Proof – Todsicher / Grindhouse: Death Proof wird der von Kurt Russell gespielte, psychopathische Stuntman Mike vom Jäger zum Gejagten. Im ersten Teil geraten vier junge Mädchen an den Killer mit dem Muscle Car und im zweiten Teil rechnet eine andere Gruppe Mädchen mit demselben Killer ab.

Zusammen mit Robert Rodriguez hat Tarantino unter dem Titel Grindhouse ein Double Feature gedreht. Im Unterschied zum amerikanischen Release werden in den deutschen Kinos beide Filme einzeln und in der längeren internationalen Version zu sehen sein. Nur Tarantinos Teil Death Proof – Todsicher / Grindhouse: Death Proof lief im diesjährigen Wettbewerb von Cannes, ging allerdings im Gegensatz zu Pulp Fiction leer aus.

Tarantino serviert uns mit seinem Autoverfolgungsfilm Death Proof – Todsicher / Grindhouse: Death Proof die Ingredienzen, die wir bereits von seinen früheren Filmen kennen: lässige und witzige Dialoge, kaltblütige Morde, einen genialen Soundtrack, gespickt mit Hits der 1960er und 70er Jahre und großartige Schauspieler. Allen voran Kurt Russell, der legendäre Snake Plissken aus Die Klapperschlange als Stuntman Mike, und eine gewaltige, geballte Frauenpower.

In einer Bar irgendwo in Texas lernt Mike seine weiblichen Opfer kennen. DJane Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) und ihre coolen Freundinnen Arlene (Vanessa Ferlito), Shanna (Jordan Ladd) und Pam (Rose McGowan) saufen, flirten, kichern und ahnen natürlich nicht, dass hinter dem geheimnisvollen Fremden der Tod bald lauert. So grausam und kaltblütig Stuntman Mike die vier Mädels mit seinem death proof, also todsicheren Auto von einer Sekunde zur nächsten in den Tod befördert, so übel wird ihm selbst im zweiten Teil der Geschichte zugespielt. Abernathy (Rosario Dawson), Kim (Tracie Thoms) und Zoë (Zoë Bell) werden auf unvergessliche Weise an dem Killer Rache nehmen – ebenfalls mit einem Auto.

Dass Tarantino das Exploitation-Kino der 1970er Jahre verehrt und in hohen Dosen konsumiert hat, ist dem Film anzumerken. Er hat künstlich das Filmmaterial so verunstaltet, dass es der schlechten Qualität von damals entspricht. Kratzer und Sprünge im Bild rufen die Erinnerung der alten Filme, die in den schäbigen Grindhouse-Kinos liefen, genauso wach, wie der teilweise aussetzende Ton und der Wechsel zwischen Schwarz-Weiß- und Farbfilm.

Am 23. August wird dann Robert Rodriguez’ Planet Terror in den deutschen Kinos starten. Der Film handelt von einem gescheiterten biologischen Experiment, das daraufhin eine Horde Zombies ihr Unwesen treiben lässt. Bekämpft werden sie von einer Gruppe rebellischer, bewaffneter Jungs und Mädels auf Motorrädern, die versuchen, den Monstern das "Un-Tot-Sein" schwer zu machen.

Nach Reservoir Dogs (1992), Pulp Fiction (1994), Jackie Brown (1997) und Kill Bill (2003/2004) ist das sehnlich und lang erwartete neue Werk des 44-jährigen Kultregisseurs Tarantino-Thrillerkost vom Feinsten. Nichts für zarte Gemüter und schwache Nerven, aber dafür todsicher schon jetzt ein genialer Kultfilm.
 

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/death-proof-todsicher-2007