Weißt was geil wär ...?!

WG-Lust und WG-Frust

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Mit dem Titel gebenden Satz nimmt das Schicksal seinen Lauf: Allen Studiengebühren zum Trotz denken die beiden Studenten Tommy (Axel Schreiber) und Heinz (Isaak Dentler) nicht im Traum daran, sich zur Uni zu bewegen. Stattdessen verdaddeln die zwei ihre Tage lieber vor dem PC und der Glotze in der Wohnung, die sie mit der Großmutter von Heinz (Hedwig Posdzich) teilen, bis einer der beiden angesichts des Schunds im Fernsehen die entscheidenden Worte spricht: „Weißt, was geil wär?“ Und da die beiden Hänger sonst gerade nichts Besseres vorhaben, verfallen sie auf die Schnapsidee, einen richtig guten Film zu drehen – Zeit genug haben sie ja. Und die einzige Vorgabe: Der Film darf auf gar keinen Fall eine „Beziehungsschnulze“ sein. Sonst allerdings fehlt es sowohl am nötigen Kleingeld wie auch an der zündenden Idee. Immerhin zeigt sich, dass Tommy und Heinz als „Filmschaffende“ zumindest auf erotischem Gebiet mächtig punkten können. Weil die Idee vom eigenen Film sie aber doch nicht loslässt, beschließen sie, sich eine Mitbewohnerin in die WG zu holen und von deren Mietanteil die Dreharbeiten zu finanzieren. Nach einem ausgiebigen Casting fällt die Wahl schließlich auf Lisa (Nadja Bobyleva), die sich gerade von ihrem untreuen Freund getrennt hat und die zudem ausreichend hübsch ist, um die Jungs und ihre Filmidee auf Trab zu bringen. Es dauert nicht lange, bis Tommy, der noch seiner Verflossenen nachtrauert, und Lisa sichtlich Gefallen aneinander gefunden haben, doch keiner von beiden wagt den ersten Schritt. Als Tommy eines Abends nach Hause zurückkehrt und von Lisa und Heinz mehr als verdächtige Geräusche hört, bricht für ihn eine Welt zusammen…
Gerade einmal 100.000 Euro, 21 Drehtage und viel Herzblut stecken in Mike Marzuks Debütfilm als Regisseur mit dem Titel Weißt was geil wär…?!. Aber Marzuk ist trotzdem im Gegensatz zu Tommy und Heinz wahrlich kein Neuling im Filmgeschäft, sondern ein viel beschäftigter Cutter und Werbefilmer, so dass das schmale Budget nicht sonderlich stört, zumal manche Regieeinfälle wie der immer wieder unvermutet auftauchende Gitarrenspieler richtig gut sind. Inhaltlich kann die Twentysomething-Komödie allerdings weniger überzeugen, ein ums andere Mal hat man das überdeutliche Gefühle, die ganzen Verwicklungen schon einmal anderswo und zugespitzter gesehen zu haben. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass gerade bei dem Film-im-Film-Thema deutlich mehr an Unterhaltung drin gewesen wäre.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/weisst-was-geil-waer