I am Legend

New York City im Jahr 2012

Eine Filmkritik von Katrin Knauth

Eine düstere Zukunftsvision: Ein von Menschenhand entwickelter Virus hat nicht nur New York City befallen, die Epidemie hat sich über den gesamten Erdball ausgebreitet. Robert Neville (Will Smith) ist als vermeintlich einziger Mensch gegen den Virus immun und beherrscht als einsamer Überlebender die Straßen von Manhattan oder besser gesagt, das, was davon noch übrig geblieben ist: Ruinen, Autowracks, von Unkraut überwucherte Wege und Straßen. Immer an seiner Seite ist sein treuer Hand Sam. Mit ihm sucht Neville verzweifelt nach anderen Überlebenden und stößt dabei auf gruselige Mutanten, die mit dem Virus infizierten.
In Rückblenden wird erzählt, wie es zum Ausbruch des Virus kam, wie die Menschen panikartig aus der Stadt geflohen sind und wie Neville seine Frau und seine Tochter verabschiedet hat. Es geht um seine persönliche Geschichte, die darin mündet wie er als einzig Überlebender, völlig isoliert vom Rest der Welt, gegen die Mutanten kämpft – entweder verschanzt in seinem mondänen Haus am Washington Square oder mit dem Jeep auf der Strasse, aber immer mit ausreichend Munition. Es ist ein körperlicher, emotionaler und geistiger Kampf gegen diese Wesen, die jedes menschliches Verhalten abgelegt haben, die keine Zombies sind, aber allergisch auf Licht reagieren und die von brutalen Kampfhunden begleitet werden. Hier kämpft Einer gegen Alle.

Als Neville eines Tages den Mutanten fast zum Opfer fällt, tritt die junge Anna (Alice Braga, bekannt aus City of God von Fernando Meirelles) mit ihrem Sohn Ethan (Charlie Tahan) in sein Leben und rettet ihn in letzter Minute vor den ungeheuerlichen Wesen. Auch Anna ist eine Überlebende und gehört zu den wenigen Menschen in der Welt, die immun gegen den Virus sind. Durch eine göttliche Eingebung glaubt sie an ein Survivor-Camp im Bundesstaat Vermont und will Neville überreden, sie dorthin zu begleiten. Aber Neville glaubt weder an solch ein Camp noch an Gott, sondern vor allem an seinen Kampf gegen die Mutanten und daran, ein Gegenmittel gegen den Virus zu finden. Dafür hat er im Keller seines Hauses eigens ein Labor eingerichtet.

I am Legend von Francis Lawrence, der auch Constantine (2005) gedreht hat, ist nicht die erste Leinwandadaption von Richard Mathesons Roman I am Legend aus dem Jahre 1954. Der Debütroman des US-amerikanischen Science-Fiction- und Drehbuchautors wurde bereits 1964 unter dem Titel The Last Man On Earth (Regie: Ubaldo Ragona) mit Vincent Price in der Hauptrolle verfilmt und ein weiteres Mal 1971 mit Charlton Heston als The Omega Man (Regie: Boris Sagal).

I am Legend mit einem brillant agierenden Will Smith (I, Robot, Independence Day, Men in Black) in der Hauptrolle ist damit die dritte Langfilmadaption des Romans. Mal abgesehen davon, dass es kein Film mit besonders viel Tiefgang ist, brilliert die Inszenierung mit einer actionreichen Bildsprache. Es ist ein Genrefilm, aber nicht zu überladen und voll gestopft mit Special Effects. Die gesamte Ausstattung ist beeindruckend, die leeren Straßen von New York und auch die Mutanten wirken sehr authentisch. Authentisch in der Science-Fiction-Sprache. I am Legend ist definitiv Fanfutter für Leute, die Will Smith mögen, aber auch für Liebhaber von Sciene-Fiction-Filmen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/i-am-legend