Flammendes Inferno

Montag, 26. September 2011, ARTE, 20:15 Uhr

Eine Filmkritik von Marie Anderson

“We May Never Love Like This Again” lautet der berühmte, melancholische Titelsong – gesungen von Maureen McGovern, komponiert von Al Kasha und Joel Hirschhorn – dieses seinerzeit immens erfolgreichen Katastrophenfilms aus dem Jahre 1974, der dafür sowie für die Beste Kamera und den Besten Schnitt mit dem Oscar prämiert wurde. Flammendes Inferno unter der Regie von John Guillermin und Irwin Allen präsentiert neben stimmungsvoller Musik ein ganz hervorragend agierendes Ensemble von Schauspielstars wie Steve McQueen, Paul Newman und Faye Dunaway, das diese Geschichte um einen spektakulären Hochhausbrand zu ebenso spannender wie anspruchsvoller Unterhaltung geraten lässt.
In San Francisco laufen die Vorbereitungen zur prächtigen Einweihungsfeier im 135. Stockwerk des gigantischen Duncan-Enterprise-Wolkenkratzers auf Hochtouren. Der Architekt Doug Roberts (Paul Newman), der zu den Feierlichkeiten angereist ist, entdeckt allerdings noch bei den Elektorinstallationen des Hochhauses gravierende Mängel, die auf Grund von Einsparungen ohne sein Wissen entstanden sind. Entgegen seiner Warnungen lässt der ehrgeizige Bauherr Jim Duncan (William Holden) die Party dennoch wie geplant steigen, auf der sich neben der einschlägigen Prominenz auch Roberts Freundin Susan Franklin (Faye Dunaway) befindet. Doch dann bricht Feuer in der 81. Etage aus, die Fahrstühle fallen schließlich aus und es zeichnet sich eine schreckliche Katastrophe für die Menschen im Turmsaal ab, die Roberts gemeinsam mit dem Feuerwehrchef O’Hallorhan (Steve McQueen) mit allen Mitteln zu verhindern bemüht ist ...

Nach den Stoffen der Romane The Tower von Richard Martin Stern und The Glass Inferno von Thomas N. Scotia und Frank M. Robinson entstand Flammendes Inferno, der seine Spannung sowohl aus der fortschreitenden Katastrophe wie auch aus der Stimmung der Protagonisten untereinander aufbaut. Während im und rund um den Wolkenkratzer die Rettungsaktionen laufen, bahnen sich im zunehmend durch das Feuer abgetrennten Turmsaal die menschlichen Eskalationen an. Bei einer Länge von über zweieinhalb Stunden gelingt es dem Film immer wieder aufs Neue, den Zuschauer in packende Aufregungen zu versetzen und damit sehenswertes Unterhaltungskino zu präsentieren, das auch moralische Fragestellungen nicht vernachlässigt.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/flammendes-inferno