Lotte und das Geheimnis der Mondsteine

Phantasievolles Abenteuer

Eine Filmkritik von Melanie Hoffmann

Lottes Onkel Klaus wird eines Nachts von zwei kleinen Männchen aufgesucht, die ihm einen magischen Stein stehlen wollen. Lotte, die mal wieder nicht schlafen will, kann die beiden Männchen gerade noch vertreiben. Das immer neugierige Mädchen kann ihren Onkel zu einer abenteuerlichen Reise überreden, die die beiden zum Herkunftsort des Steines führt, der offenbar nicht nur Onkel Klaus´ Rücken wärmt, sondern magische Kräfte hat. Auch die früheren Expeditionsgefährten von Onkel Klaus haben solche Steine. Lotte und Klaus kommen mit ihrem schicken selbst erfundenen Dreirad an wunderliche Orte wie die Pinguininsel und das Regenlabyrinth und ihnen auf der Spur sind immer die Kapuzenmännchen, die zu Beginn den Stein von Onkel Klaus stehlen wollten. Zu allem Übel ist auch noch ein verliebter Musiker hinter den Steinen her, sie würden seiner angebeteten singenden Katzenlady fabelhaft stehen und er würde sicher ihr Herz gewinnen.
Nach Lotte im Dorf der Erfinder ist dies nun das zweite Kinoabenteuer des aufgeweckten Hundemädchens. Mit einigen nicht zu komplizierten Nebenhandlungen ist der Kinderfilm ein idealer Einstieg in die Kinowelt. Die estländischen Regisseure setzen nicht auf den technischen Schnickschnack, den Hollywood aufbieten kann. In immer wieder unterschiedlichen Stilen ist der Film animiert. Das meiste ist klassisch gezeichnet, es gibt aber auch computergestützte Sequenzen, was das Bild besonders abwechslungsreich macht und so auch für die begleitenden Eltern Schauwerte im Kleinen bietet. Je nachdem, welche Wendung die Abenteuerreise nimmt, kommt so niemals Langeweile auf, nichtmal bei den Größeren. Die Liebe der Regisseure zu ihrem Film kommt richtig beim Publikum an.

In Estland war bereits der erste Teil ein Riesenerfolg. Neben den üblichen Nebenproduktionen, die alle mit dem Hundemädchen und dem Erfinden im allgemeinen zu tun haben, haben die Estländer sogar einen Vergnügungspark in Form des Erfinderdorfes gebaut.

Die Themen des Films werden ganz beiläufig behandelt und kommen ohne große pädagogische Gesten aus. Freundschaft, Mut, Überwindung von Angst und nicht zuletzt die Kraft der Phantasie sind die zentralen Botschaften und machen den Film zu einem rundum positiven Erlebnis.

Auch wenn der Film für Kinder ab 5 Jahren geeignet ist, so sollten die Eltern oder größere Geschwister die Kleinsten begleiten, denn ein spannendes Abenteuer ist Lotte und das Geheimnis der Mondsteine allemal. Mit phantasievollen und skurrilen Einfällen und ganz viel Charme erinnert der Film ein wenig an Pettersson und Findus und hebt nicht den pädagogischen Zeigefinger, sondern macht einfach nur Spaß! "Abfahrt, große Abenteuer erwarten uns!"

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/lotte-und-das-geheimnis-der-mondsteine