Die Dinos sind los

Kalkuliertes Kinderglück

Es scheint wie eine sichere Bank: Man schickt drei Kinder in einem Animationsfilm in ein Jurassic-Park-artiges Zeitreiseszenario, lässt sie dort in der Urzeit wilde Abenteuer erleben und sich sogar mit einem Tyrannosaurus Rex anfreunden. Die Dinos sind los drückt gewissermaßen alle Knöpfe, die das junge Publikum ansprechen sollen.
In der Stadt, in der Ernie und sein bester Freund Max leben, gibt es neben einem großen Dinosauriermuseum noch allerlei weitere Dino-Attraktionen, und so kennen sich die beiden natürlich mit diesen Tieren bestens aus. Im Labor von Max’ Vater setzen die beiden versehentlich eine Zeitmaschine in Gang, an der Doktor Santiago gearbeitet hatte, und werden mit Ernies kleiner Schwester Julia ins Zeitalter der Dinosaurier befördert – direkt in die Arme einer fürsorglichen Tyrannosaurus-Dame, die sich verwaisten Saurierkindern annimmt.

Kleine Dino-Spezialisten werden sich womöglich sehr an dem stören, was dann folgt, denn weder in ihrer Physiognomie noch in ihrem Verhalten sind die Dinosaurier dieses Films irgendwie auch nur in der Nähe echter Urzeitwesen. Dann muss man auch noch die Prämisse schlucken, dass die Dinos untereinander sprechen, aber natürlich mit den Menschen keine direkte Kommunikation möglich ist. Aber gut, von einem solchen Film muss man natürlich nicht allzu viel Realismus erwarten.

Zwischen einem raketengetriebenen Skateboard und direktem Dinosaurierkontakt (es gibt da noch zwei ganz fiese Dino-Brüder, die der guten Tyranno-Mutter ans Nest wollen) bemüht sich Die Dinos sind los um reichlich Action und dauernde Voranbewegung; aber das kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass der Film insgesamt eher bescheiden animiert ist – da ist viel Leblosigkeit und plastikartige Oberfläche – und keine wirklich überzeugenden, charakterlich ausgeprägten Figuren vorzuweisen hat.

Das interessanteste Element des Films, über seine rein knallende Oberfläche hinweg, wäre vielleicht noch die Frage, warum hier so viele alleinerziehende Menschen und Dinosaurier herumlaufen; aber für Die Dinos sind los ist das anscheinend nur ein Mittel, die Erzählung zu vereinfachen. Und das sagt einem eigentlich schon alles, was man über den Film wissen muss.

(Rochus Wolff, http://kinderfilmblog.de/)

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/die-dinos-sind-los