Zurück ins Glück

Eine Filmkritik von Christopher Davidson / Regina Kohn

Aufbruch in ein neues Leben

Zurück ins Glück ist ein Film über Verlust, Schmerz, Trauer, Vergessen, Freundschaften und drastische Veränderungen im Leben. Die Hauptfigur ist Julia (Ana Paula Arósio), eine lesbische Hochschullehrerin Mitte 30, die versucht, mit dem Ende ihrer zehnjährigen Beziehung zu ihrer großen Liebe Antonia fertig zu werden. Als sie alte Fotos aus der gemeinsamen Zeit sortiert, zündet sie eins davon an und fasst mit der Hand in die noch glühendheiße Asche, um sich zu verbrennen. Sie fühlt ihren Schmerz dadurch körperlich. Ein Thema, das ihr später wieder begegnen wird.
Hugo, ein schwuler Schauspieler und Julias bester Freund (Murilo Rosa), der ein Jahr zuvor seinen Lebensgefährten durch dessen tragischen Tod verloren hat, kommt vorbei, um sich um sie zu kümmern und sie auf andere Gedanken zu bringen. Er überredet Julia schließlich, zusammen mit ihm und seiner anderen Freundin Lisa (Natália Lage), einer jungen Rechtsanwältin, in ein Haus am Meer zu ziehen. Die Drei gründen eine Wohngemeinschaft, die mehr oder weniger aus der Not geboren wurde. Als Julia erfährt, dass Lisa, die von ihrem Freund verlassen wurde, schwanger ist, reagiert sie zunächst ungehalten. Nach der Abtreibung des unerwünschten Kindes bricht Lisa zusammen – und wird in diesen leidvollen Stunden endlich von Julia als Freundin akzeptiert, die Hilfe braucht.

Nach und nach gewöhnen sich die Unglücksraben an das Zusammenleben und geben sich Halt, obwohl alle auch weiterhin ihr eigenes Päckchen, ihr Bündel aus Sorgen Leid und schmerzvollen Erinnerungen mit sich herum tragen. An einer Stelle bittet Julia Hugo sogar darum, sie aufzuhängen. Danach sagt sie: „Ich weiß nur, dass es mir Frieden und ein Gefühl der Ruhe bringen wird, wenn der Schmerz vorbei ist.“ Julia spricht über den Verlust ihrer Liebe, der ihr unermessliches Leid bereitet und über die Schmerzen, die sie ihrem Körper physisch zufügen möchte, um den seelischen Schmerz abzutöten.

Plötzlich taucht Lisas schöne Cousine Helena (Arieta Correia), eine Malerin und ein freier Geist, zu Besuch auf. Helena ist sofort von Julia fasziniert, doch diese blockt ab und verhält sich unwirsch gegenüber Helena. Das hält jedoch nicht lange an und Julia wird weicher. Durch Helena wird ihre Stimmung besser, sie fühlt sich wieder begehrt und fängt an, ohne zu leiden und mit mehr Abstand an die verflossene Geliebte Antonia zu denken.

Nach einer Party am Strand schlafen die beiden Frauen miteinander. Danach begibt sich Helena für eine längere Zeit ins Ausland. Als sie zurückkommt, „entführt“ sie Julia in ein romantisches Liebesnest. Julia hat eine reale Chance, mit Helena eine neue Beziehung einzugehen, entscheidet sich aber dagegen. Sie sagt: „Liebe verlangt viel und ich habe sehr wenig zu geben.“

Am Ende erkennt Julia durch ihre Freunde und ihre Affäre mit Helena, dass sie sich verändert hat und dass jede Veränderung das Ende eines Lebensabschnitts bedeutet. Durch die Veränderung beginnt sie endlich, den tiefen Schmerz zu überwinden und ihr eigenes Leben zu führen.

Malu De Martinos Zurück ins Glück überzeugt vor allem durch seine Darsteller und deren intensives Spiel. Wie kann es im Leben weitergehen, wenn man (aus welchen Gründen und unter welchen Umständen auch immer) einen geliebten Menschen und Partner verloren hat? Wie fühlen sich die ersten Schritte an, wenn man tastend und wie betäubt von den Schicksalsschlägen des Lebens allen Mut verloren hat? Dabei macht Malu De Martino keinen Unterschied, welche sexuelle Präferenz die unglücklich Liebenden haben – weil es im Schmerz des Verlassenseins und auch sonst keinerlei Rolle spielt. Ihr Rezept gegen das Liebesleid ist ganz einfach: Wer Freunde hat und bereit ist, sich diesen zu öffnen, der wird auch diese Krise überwinden. Bei Julia, Hugo und Lisa steht am Ende kein plattes Happy-End, sondern die Verheißung, dass es doch weitergehen wird, dass der Schmerz nachlässt und die Freude zurückkehrt.

Zurück ins Glück

„Zurück ins Glück“ ist ein Film über Verlust, Schmerz, Trauer, Vergessen, Freundschaften und drastische Veränderungen im Leben. Die Hauptfigur ist Julia (Ana Paula Arósio), eine lesbische Hochschullehrerin Mitte 30, die versucht, mit dem Ende ihrer zehnjährigen Beziehung zu ihrer großen Liebe Antonia fertig zu werden. Als sie alte Fotos aus der gemeinsamen Zeit sortiert, zündet sie eins davon an und fasst mit der Hand in die noch glühendheiße Asche, um sich zu verbrennen. Sie fühlt ihren Schmerz dadurch körperlich. Ein Thema, das ihr später wieder begegnen wird.
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