William Shakespeare Collection

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Aus des großen Dichters Feder

Die Dramen Shakespeares, ein immer wieder gerne herangezogenes Quell anspruchsvoller Kinofilme. Sei es nun unter falscher Flagge oder mit dem eindeutigen Zusatz „William Shakespeares…“. Hier nun drei Filme letzterer Kategorie und neueren Datums, zusammen gefasst in der William Shakespeare Collection.
Ein Sommernachtstraum: Hermia ist in Lysander verliebt, doch wünscht ihr Vater, dass sie Demetrius ehelicht. Hermia flieht mit ihrem Geliebten in den Wald, in dem Elfen und Waldgeister leben und so manche Überraschung für die Liebenden parat haben…

Ein Sommernachtstraum aus dem Jahre 1999. Regisseur Michael Hoffman scharrt zig Hollywood Stars um sich und bietet ein Feuerwerk der Schauspielkunst. Die Namen sprechen für sich: Kevin Kline, Michelle Pfeiffer, Rupert Everett, Calista Flockhart, Christian Bale, Stanley Tucci uvm.. Doch auch optisch besticht Ein Sommernachtstraum. Kameramann Oliver Stapleton, der auch zum Beispiel Schiffsmeldungen grandios bebilderte, schöpft aus dem Vollen und führt in eine Welt voller Zauber und Detailreichtum. Für einen modernen Klassiker ist das Gesamtwerk zwar zu wenig, dennoch unterhält Ein Sommernachtstraum und bietet amüsante, leichte Unterhaltung.

Franco Zeffirelli (La Traviata, Der Widerspenstigen Zähmung) wagte sich 1990 an eine weitere, von Mel Gibson initiierte, Hamlet-Verfilmung und sorgte dafür, dass Mad Mel eine seiner besten Leistungen lieferte. Mel hat zwar noch immer nur drei Gesichtsausdrücke drauf, doch setzt er sie hier so differenziert wie selten ein.

Hamlet: Der Geist des toten Dänenkönigs berichtet seinem Sohn Hamlet, dass sein Bruder Claudius ihn einst vergiftet habe. Dieser ist mittlerweile Hamlets Stiefvater geworden und hat den Thron bestiegen. Hamlet ist verständlicherweise sauer und verliert – vorgetäuscht — den Verstand. Um seinen Stiefvater zu demütigen, lässt Mel, äh Hamlet eine Schauspielertruppe in einem ihrer Stücke eindeutige Anschuldigungen und Hinweise auf den hinterhältigen Mord darbieten. Claudius antwortet mit einem Mordanschlag…

Höhepunkt der William Shakespeare Collection ist Richard Loncraines Richard III. Mit Ian McKellen in der Titelrolle, Annette Bening, Robert Downey Jr. und John Wood großartig besetzt, wird die Handlung aus dem Mittelalter in unsere 30er Jahre verlegt. Auch lässt die bildgewaltige Inszenierung den Zuschauer nicht mehr so schnell los. Das ist Kino. Großes Kino! Allein Ian McKellen als machtgieriger Richard, der König von England werden will und dafür über Leichenberge geht, rechtfertigt diesen Film. Spannend bis zur letzten Minute, kommt man nicht umhin sich zu fragen, warum diese Shakespeare-Verfilmung nicht den verdienten Erfolg hatte und erst auf Video die verdiente Bekanntheit errang.

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Die Dramen Shakespeares, ein immer wieder gerne herangezogenes Quell anspruchsvoller Kinofilme. Sei es nun unter falscher Flagge oder mit dem eindeutigen Zusatz „William Shakespeares…“.
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