Wie in alten Zeiten

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Eine erfreulich amüsante Gaunerei

In den letzten Jahren mehren sich wieder die Filme, die direkt auf ein älteres Publikum abzielen, indem ältere Figuren in den Mittelpunkt gerückt werden. Das Alter ist da wie bei Le Weekend auch immer ein Thema, aber eben nur eines von vielen. Denn alt ist man in erster Linie im Kopf – oder eben auch nicht. Ein schönes Beispiel dafür ist Wie in alten Zeiten.
Richard (Pierce Brosnan) und die von ihm geschiedene Kate (Emma Thompson) haben sich auf den geruhsamen Lebensabend gefreut. Er hat seine Firma verkauft, vom Erlös sollte ein gutes, angenehmes Leben für beide finanziert werden. Nur leider wurde er betrogen. Alles Geld ist futsch. Aber so leicht wollen es Richard und Kate den Betrügern nicht machen. Gemeinsam spüren sie ihnen bis nach Frankreich nach und machen sich mit Hilfe eines befreundeten Ehepaars daran, sich ihr Stück vom Glück zurückzuerobern, auch wenn das turbulenter ist als gedacht und einen Diamantenraub beinhaltet. Über all dem Trubel erkennen Richard und Kate aber auch, dass sie eigentlich immer noch ein ganz gutes Team sind.

Die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen, das muss man wissen und auch schlucken, aber angesichts des gut aufgelegten Ensembles und der flotten, mitunter ins Absurde geratenen Erzählweise ist das kein Problem. Das Geheimnis von Filmen wie diesen ist, das Alter der Figuren nicht zu ignorieren, sondern es anzuerkennen, ohne dabei ins andere Extrem zu verfallen. Die Zipperlein, die das rüstige Quartett hier plagen, sind anders als die Geschichte nicht überzogen, sie helfen vielmehr, die Figuren zu vermenschlichen. Insbesondere dürfte dies natürlich auch für ein älteres Publikum gelten, das hier stärkere Identifikationsfiguren findet, als dies im Kino oftmals der Fall ist.

Aber Wie in alten Zeiten ist alles andere als Rentner-Unterhaltung, so wie The Best Marigold Hotel auch von alten Menschen erzählte, aber jungen Zuschauern etwas zu sagen hatte. Wo der Film natürlich stärker noch auf zwei Ebenen funktionierte, verlegt sich Josh Hopkins mit seiner Komödie mehr auf Oberflächenreize. Das funktioniert, weil die Figuren ehrlich und authentisch gestaltet sind, und das gilt nicht nur für die älteren Herrschaften, sondern auch deren Nachwuchs im College-Alter.

Die Geschichte weist eine deutliche Familiarität aus – oder anders gesagt: Hier ist nicht viel geboten, das man so nicht schon häufig gesehen hätte. Aber die französischen Locations, das entspannte Laissez-faire und nicht zuletzt die mit feiner Chemie aufspielenden Hauptdarsteller Pierce Brosnan und Emma Thompson machen Wie in alten Zeiten zum kurzweiligen Vergnügen.

Wie in alten Zeiten

In den letzten Jahren mehren sich wieder die Filme, die direkt auf ein älteres Publikum abzielen, indem ältere Figuren in den Mittelpunkt gerückt werden. Das Alter ist da wie bei „Le Weekend“ auch immer ein Thema, aber eben nur eines von vielen. Denn alt ist man in erster Linie im Kopf – oder eben auch nicht. Ein schönes Beispiel dafür ist „Wie in alten Zeiten“.
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Meinungen

ingrid mensendiek · 20.10.2014

Zwei fabelhafte Schauspieler für eine unerträglich alberne Geschichte. Die Problematik am Anfang verständlich, läßt auf noch mehr Witz und gute Dialoge hoffen. Aber dann wird es zur Klamotte.