What the Fuck heißt REDIRECTED?

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Diese Komödie wird nach Litauen umgeleitet

Nicht zum ersten Mal spielt der 2010 ausgebrochene isländische Vulkan Eyjafjallajökull in einem Spielfilm Schicksal. Das Chaos mit den ausgefallenen und umgeleiteten Flügen, das er verursachte, drängt sich förmlich als Ausgangspunkt für Komödien auf, in denen es um erzwungene Umwege und absurde Verwicklungen geht. Viel härter noch als das Paar in der französischen Komödie Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm von 2014, erwischt es in der litauisch-britischen Produktion What the Fuck heißt REDIRECTED? vier Freunde aus London, die nach einem Raubüberfall statt an einem Strand in Malaysia in der osteuropäischen Stadt Vilnius landen. Dort stehen sie nicht nur vor sprachlichen und kulturellen Hürden, sondern rennen bald um ihr Leben. Denn der bestohlene Londoner Gangster „Golden Pole“ (Vinnie Jones) und seine Leute sind ihnen auf den Fersen und überall kommen ihnen litauische Ganoven in die Quere. Die kernige, action- und slapstickreiche Komödie des litauischen Regisseurs Emilis Velyvis lief auf dem Fantasy Festival 2014 und avancierte in Litauen zum erfolgreichsten Kinofilm in der Geschichte des Landes.
Velyvis nimmt sich die Guy-Ritchie-Gangsterkomödien Snatch – Schweine und Diamanten und Bube, Dame, König, grAs zum Vorbild für die zur Genre-Persiflage überdrehte Geschichte. Indem er die Briten mit Schützenhilfe des isländischen Vulkans in den wilden Osten lotst, setzt er einen deftigen Culture-Clash in Gang. Er zeigt dem Publikum augenzwinkernd, dass sich Litauen in Sachen Kriminalität, obszöne Sprache und – archaisch gefärbte — Coolness nicht vor England zu verstecken braucht. Der Parforceritt auf Osteuropa-Klischees wie dem postsozialistischen Grimm und der Schwulenfeindlichkeit wirkt durchaus selbstironisch. Das spiegelt sich auch in Kapitelüberschriften wie „Osteuropäischer Mythos“. Die Briten und die Litauer geraten wiederholt in Verständigungsschwierigkeiten, obwohl sie alle in nahezu jedem Satz das F-Wort verwenden, nur klingt das bei den Litauern anders.

Schon daheim in London läuft dem Quartett der Überfall auf eine schwerkalibrige Pokerrunde ein wenig aus dem Ruder. Johnny (Gil Darnell), Ben (Anthony Strachan) und Tim (Oliver Jackson) brauchen einen vierten Mann, also entführen sie ihren ahnungslosen Freund Michael (Scot Williams) an seinem Geburtstag und setzen ihn unter einem Vorwand ans Steuer des Fluchtfahrzeugs. Michael, der zur Leibgarde der Königin gehört und außerdem seiner Freundin Jessica am Abend einen Antrag machen will, ist nicht amused. Und schon gar nicht möchte er nach Malaysia fliehen. Aber die beklauten Gangster spüren ihn auf und so folgt er Johnny, Ben und Tim doch noch zum Flughafen, um ihnen die Scheine in letzter Minute abzuknöpfen…

In Litauen trennen sich die Wege von Michael und dem Trio wieder und der Film folgt ihnen im Wechsel von einem Schreckensszenario ins nächste. Ihre allgemeine Orientierungslosigkeit erinnert an die Komödie Hangover, zumal Johnny, Ben und Tim am ersten Abend in Vilnius kräftig einen draufmachen. Johnny rennt bald nackt, bepackt mit einem Heizkörper, an den er gefesselt ist, durch die Straßen. Und Ben und Tim erwachen in einem Bauernhaus auf dem Land, inmitten von Hühnern und den Vorbereitungen für eine große Hochzeit.

Die vielen Verwicklungen summieren sich nach dem Motto, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Das flotte Tempo profitiert von den manchmal zufälligen Wiederbegegnungen der Leute mit dem Geld und denen, die es haben wollen. Die schrägen Einfälle und der deftige Humor sorgen immer wieder für spontane Lacher. Aber nach der ersten Stunde beginnt die Handlung zu ermüden, weil die vier Engländer dem Flughafen kein Stück näherkommen. Regisseur Velyvis will allzu viele, eher schaurige als schöne Touristenattraktionen unterbringen, zum Beispiel die besagte Bauernhochzeit. Mit Abstrichen wegen der Länge und dem überstrapazierten Spannungsbogen ist What the Fuck heißt REDIRECTED? eine schwungvolle Komödie mit osteuropäischem Biss.

What the Fuck heißt REDIRECTED?

Nicht zum ersten Mal spielt der 2010 ausgebrochene isländische Vulkan Eyjafjallajökull in einem Spielfilm Schicksal. Das Chaos mit den ausgefallenen und umgeleiteten Flügen, das er verursachte, drängt sich förmlich als Ausgangspunkt für Komödien auf, in denen es um erzwungene Umwege und absurde Verwicklungen geht. Viel härter noch als das Paar in der französischen Komödie „Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm“ von 2014, erwischt es in der litauisch-britischen Produktion „What the Fuck heißt REDIRECTED?“ vier Freunde aus London, die nach einem Raubüberfall statt an einem Strand in Malaysia in der osteuropäischen Stadt Vilnius landen.
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Meinungen

Rainer Schupp · 15.05.2015

Herrliche Komödie. Kann ich immer wieder sehen und allen empfehlen die Sinn für rabenschwarze Komödien haben!

Jasmin H. · 18.04.2015

Daumen runter!
Dieser Film ist mit Abstand der schlechteste Film, den ich je gesehen habe. Der Film ist absolut sinnlos und sehr schlecht dargestellt. Wären nicht ab und an ein paar Lacher gewesen, wäre ich bestimmt eingeschlafen:D Dieser Film ist absolut nicht zu empfehlen!