Warum mußte Staatsanwalt Traini sterben?

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Packender Polit-Thriller

Der 66jährige Franco Nero aus San Prospero bei Modena, als Francesco Sparanero aufgewachsen, galt im Grunde genommen als der italienische Django-Mime schlechthin, der Rächer aller Unschuldigen mit dem Gewehr im Sarg, den er stets bei sich führte. So schaffte er 1966 auch den Durchbruch in Sergio Corbuccis gleichnamigem Italo-Western. Seine Darstellung machte ihn international bekannt und unzählige Filmangebote folgten.
Im festen Willen, dem Genre des Italo-Westerns endgültig zu entfliehen, um ein anerkannter Schauspieler, der nicht nur mit den Colts zügig umgehen kann, sondern auch mit mimischer Interpretation, wirkte der Mann mit den stechend blauen Augen, in der Folgezeit auch in Science-Fiction-Filmen, Dramen und Krimis mit.

Mit Regisseur Damiano Damiani, der sich für Warum mußte Staatsanwalt Traini sterben? verantwortlich zeichnete, drehte er zwischen 1968 und 1974 vier Polit-Thriller, die sich mit der aktuellen politischen Situation Italiens und der Verflechtung des organisierten Verbrechens und der Politik befassten. Ihren Ausgang nahm die Reihe 1968 mit Il giorno della civetta. Der vorliegende Film beendete die Zusammenarbeit.

Dem Filmemacher Giacomo Solaris (Franco Nero) droht gewaltiger Ärger. In seinem neuen Film erzählt er von einem korrupten Staatsanwalt, der eng mit der Mafia zusammen arbeit. Der Filmcharakter ähnelt dem realen Staatsanwalt Traini (Marco Gugliemi) so sehr, dass Solaris wegen Verleumdung angezeigt werden soll. Doch Traini ist an einer Strafverfolgung überhaupt nicht interessiert. Als der Staatsanwalt ermordet wird, macht sich Solaris auf eigene Faust an die Ermittlungen, fest davon überzeugt, dass die Mafia für die Tat verantwortlich ist. Doch zu seiner Überraschung entdeckt er ein Komplott, dass die gesamte italienische Parteienlandschaft in Aufruhr versetzen wird und in dem nicht nur die Mafia involviert ist.

Damiani ließ sich mit Sicherheit auch von seinen eigenen Erfahrungen als Filmemacher für das Drehbuch zu Warum mußte Staatsanwalt Traini sterben? inspirieren. Allerdings geht dem letzten gemeinsamen Projekt des Duos Damiani-Nero ein wenig die anarchistische Kritik ab, die Damianis Werke sonst so auszeichnet.

Warum mußte Staatsanwalt Traini sterben?

Der 66jährige Franco Nero aus San Prospero bei Modena, als Francesco Sparanero aufgewachsen, galt im Grunde genommen als der italienische Django-Mime schlechthin.
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