Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz

Ein dokumentarisches Essay

Mit Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz bringt absolut medien eine ungewöhnliches, dokumentarisches Essay von Oliver Lammert und Madeleine Dewald auf den DVD-Markt.
Assoziativ aufgebaut, schildert die Dokumentation den Werdegang vieler deutscher Kulturfilmer, versinnbildlicht an der Entwicklung der filmischen Wahrnehmung des imposanten Käfers. Der Kulturfilm war ursprünglich eine rein deutsche Erfindung und lief in den 20er und 30er Jahren zumeist vor dem eigentlichen Hauptprogramm in den Kinos. Viele deutsche Kulturfilmer begriffen sich als Avantgarde des Films, nicht zuletzt deswegen weil sie versuchten mit selbst ausgetüftelten Apparaturen, das sichtbar zu machen was Menschen bis dato noch nie gesehen hatten. Der Hirschkäfer war eines der ersten Sujets eines Kulturfilms überhaupt. Die Zuschauer wurden durch, für die damalige Zeit, verblüffende Makroaufnahmen in den Bann gezogen. Noch in den 20er trafen sich deutsche Kulturfilmer in La Sarraz in der Schweiz mit ausländischen Regisseuren wie Sergej Eisenstein, um die Avantgarde gegen das Kapital voran zu treiben. Etwas mehr als ein Jahrzehnt später, standen die gleichen Regisseure und Kameraleute zumeist treu im Dienste der Nationalsozialisten. Und auch der Hirschkäfer diente jetzt dazu abstruse faschistische und postdarwinistische Thesen zu belegen. Wie konnte es dauz kommen?

Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz ist in der ursprünglichen Tradition des deutschen Kulturfilms montiert. Die Regisseure Lammert und Dewald versuchen mit filmischen Mitteln die Möglichkeiten der Manipulation aufzuzeigen und assoziativ Verknüpfungen zu schaffen. Was man dem Film gewünscht hätte, wäre etwas mehr Stringenz. Ausflüge in die Dark Gothic Szene oder in die 3D-Modellierung von Käfern mögen für manchen Zuschauer auch von Interesse sein, andere werden dadurch nur von der eigentlichen und höchst spannenden Story abgelenkt.

Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz

Mit Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz bringt absolut medien eine ungewöhnliches, dokumentarisches Essay von Oliver Lammert und Madeleine Dewald auf den DVD-Markt.
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