Unglaubliche Geschichten – Vol. 2

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der Meister ruft

Eins kann man Steven Spielberg auf gar keinen Fall nachsagen, nämlich das er faul sei. Schon im ersten Frühling seiner Karriere in den 80ern begnügte er sich nicht nur mit der Regie von megaerfolgreichen Blockbustern. Mit der Fernsehserie Amazing Stories (in den 90ern unter dem Titel Unglaubliche Geschichten in Deutschland zu sehen), produzierte der Hitgarant seine Version der von ihm geliebten Serie Twilight Zone (bei uns Unheimliche Schattenlichter). Spielberg, Erfolge wie Unheimliche Begegnung der Dritten Art, Der weiße Hai und E.T. im Rücken, dachte sich mit einem Kreativteam Stories aus, die dann von wechselnden Drehbuchautoren, unter ihnen auch Mick Garris (Masters of Horror) und Regisseuren umgesetzt wurden. Angeblich je eine Millionen Dollar soll eine Folge gekostet haben. Nun, man sieht es den 22 minütigen Episoden nicht immer an, doch eines ist schnell zu erkennen: Die einzelnen Folgen der Unglaublichen Geschichten heben sich durch Phantasie und Einfallsreichtum von ähnlichen Formaten ab.

Auch die Auftritte einiger bekannter Schauspielgrößen wie Charlie Sheen, James Cromwell, Mark Hamill und John Lithgow zeigen, das hier gutes Geld im Spiel war. Und was klar ist: Wenn ein Kaliber wie Spielberg ruft, kriegt er sie alle… Unter den Regisseuren tummeln sich selbstverständlich ebenfalls die großen Namen. Auch haben einige Schauspieler ihre ersten Gehversuche hinter der Kamera dem Indiana Jones-Schöpfer zu verdanken. Timothy Hutton, Joe Dante, Martin Scorese, Irwin Kershner… Es ist ein who is who der großen Hollywoods.

Was die Qualität der einzelnen Episoden angeht, muss man nüchtern urteilen. Neben gelungenen Folgen wie Wer anderen eine Grube gräbt und Geistreich, gibt es auch minderwertige Ware wie Die Zähmung und Der Held. Es ist schnell klar, dass Amazing Stories heute keinen Erfolg mehr haben würde. Zu altbacken und moralisch kommt vieles daher. Doch Fans von damals und Freunde von „spooky“ Stoff, wie früher die tollen „Gespenstergeschichten“-Comics, werden ihre helle Freude haben.
 

Unglaubliche Geschichten – Vol. 2

Eins kann man Steven Spielberg auf gar keinen Fall nachsagen, nämlich das er faul sei. Schon im ersten Frühling seiner Karriere in den 80ern begnügte er sich nicht nur mit der Regie von megaerfolgreichen Blockbustern.

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