Und wir sind nicht die Einzigen

Jahrzehntelang besaß die Odenwaldschule (OSO) einen hervorragenden Ruf – eine reformpädagogische Vorzeigeinstitution mit elitärer Klientel. Alle Lehrer und auch die Schüler waren stolz auf dieser berühmten Schule gewesen zu sein. So auch Regisseur Christoph Röhl, der von 1988 — 1990 als so genannter „English Helper“ an der OSO lehrte und lernte. Entsprechend schockierend waren die ersten Meldungen über sexuellen Kindesmissbrauch an dieser Mustereinrichtung. Wie konnte das sein? Wie konnte so etwas passieren? Bereits 1998 hatten zwei Missbrauchsopfer einen Brief mit dem Wortlaut „Und wir sind nicht die Einzigen“ an die OSO geschickt, doch fast jeder der von Christoph Röhl Befragten gestand, diesen Satz nicht ernst sonderlich und sogar dessen Wahrheitsgehalt bezweifelt zu haben. Spätestens 1999, als Jörg Schindler’s Artikel „Der Lack ist ab“ in der Frankfurter Rundschau erschien, konnten die Hinweise auf sexuellen Missbrauch nicht mehr verleugnet werden. Und doch wurde weitere 11 Jahre lang vertuscht und verschwiegen; bis Anfang 2010. Der Film versucht nicht nur den Ursachen des Missbrauchs auf den Grund zu gehen, sondern er beschäftigt sich vor allem mit dem „Schweigen“ auf allen Seiten.
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