The Right Bride - Meerjungfrauen ticken anders

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wenn man der Hauptfigur kein Happyend wünscht …

Romantische Komödien funktionieren nach strengen Regeln. Das verhindert, dass besondere Überraschungen geboten werden, dafür kann man sich auf ein Mindestmaß an Unterhaltungswert einstellen. Das ist harmlos, klischiert, aber haut hin. Allerdings nur, wenn die Hauptfigur auch einigermaßen sympathisch ist.
Sam und Marshall wollen ein spaßiges Wochenende zusammen verbringen, um ihre Freundschaft neu zu beleben. Aber da ahnt Marshall noch nicht, dass Sam ganz andere Pläne hat. Er stürmt mit seinem Kumpel die Hochzeitsparty von Zoe, die er immer noch liebt und die er nun im letztmöglichen Moment zurückgewinnen will.

Das größte Problem von Meerjungfrauen ticken anders ist die Hauptfigur Sam. Er ist ein manipulativer, rüder, verlogener Drecksack, der keinerlei Sympathiepunkte erringen kann. Darum empfindet man als Zuschauer keinerlei Empathie. Im Gegenteil, man gönnt ihm nicht, dass er Zoe für sich gewinnt. Vielmehr hat man den Eindruck, dass sie mit dem Mann, mit dem sie vor den Traualtar treten will, deutlich besser dran ist. Damit nicht genug, leidet der Film auch daran, dass es keinerlei Chemie zwischen Uma Thurman und Michael Angarano gibt. Aber das mag auch an dem immensen Altersunterschied von 17 Jahren liegen.

Wo Filme dieser Couleur eigentlich mit einem Feel-Good-Faktor gewinnen sollten, kommt dieser hier nicht zum Tragen. Schuld daran ist das Skript, das es nicht verstanden hat, dem Protagonisten, der kurioserweise ein Autor von Kinderbüchern ist, liebenswerte Qualitäten mit auf den Weg zu gehen. Er ist irritierend unsympathisch und zieht den sonst möglicherweise passablen Film vollends in den qualitativen Abgrund hinab.

The Right Bride - Meerjungfrauen ticken anders

Romantische Komödien funktionieren nach strengen Regeln. Das verhindert, dass besondere Überraschungen geboten werden, dafür kann man sich auf ein Mindestmaß an Unterhaltungswert einstellen. Das ist harmlos, klischiert, aber haut hin. Allerdings nur, wenn die Hauptfigur auch einigermaßen sympathisch ist.
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Meinungen

Martin · 06.09.2020

Ohjeh, ich bin ganz anderer Meinung. Sam hat durchaus meine Sympathien. Er ist eben ein verlieber "Narr", der nur und einzig und in eben dieser Verliebtheits-Mission unterwegs ist. Eventuelle Charakterschwächen kann ich ihm da wirklich nachsehen, auch schon wegen seines jungen Alters und generellen Chaos .... Eines geht eben nicht ohne das Andere und ich erwarte hier nun wirklich keinen "Helden"
Darüber hinaus braucht, finde ich, der Film auch gar keine Sypathien für Sam - er wirkt, ja, therapiert auch so.
Ich sehe hier ein klanglisch-szenisches Gesamtkunstwerk und habe habe primär gar nicht die Intention, irgendwie "mitzusympathisieren"; eher stehe ich außen vor, als ästhetischer Beobachter, distanziert und werde durch die Bilder, Klänge, Szenen betört. Der Film ist wie die Betrachtung eines Gemäldes; eine Art kontemplatives Märchen. Man wird behutsam mitgenommen auf eine Reise ans Meer.