The Quiet Earth

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das letzte Experiment

Es gibt diese Filme, die man vor langer Zeit mal gesehen hat und seitdem nicht mehr aus dem Hinterkopf bekommt. Solche, die einen irgendwie geprägt und die Sehgewohnheiten beeinflusst haben. Beim Rezensenten gehören – trotz der jungen Jahre — unter anderem Die phantastische Reise und Die Spur des Jägers dazu. Oder eben Quiet Earth.
Was wäre, wenn man morgens aufwacht und es ist niemand mehr da? Wissenschaftler Zac Hobson erlebt genau das. Leere Häuser, leere Autos, leere Welt. Scheinbar wurde alles Leben weggepustet und Zac ist der einzige, denn er ist noch da. Nachdem großen Schreck und dem folgenden Auskosten aller Freiheiten, die man eben so hat, wenn man der last man on earth ist, folgt der Kater. Mit wem reden? Mit wem all den Reichtum und die Narrenfreiheit teilen? Zac droht den Verstand zu verlieren und zu einem Omega-Mann zu werden, so wie Charlon Heston es einst wurde. Endlich findet er eine andere Überlebende: Joanne. Gemeinsam rätseln sie, warum gerade sie übrig geblieben sind. Je näher sie der Wahrheit kommen, desto klarer wird, das Zac eine nicht unerhebliche Rolle beim Verschwinden der Menschheit gespielt hat…

Der neuseeländische Film Quiet Earth ist so was von einem Klassiker, das er sich nahtlos neben genanntem Der Omega-Mann, Phase V oder Soilent Green einreiht. Mit seiner beinahe greifbaren Endzeitstimmung und den vielen, teils wahnwitzigen Ideen, bietet er ein einzigartiges Filmerlebnis, das auch heute noch funktioniert. Solch mutige und radikal zu Ende gedachten Filme würden heute gar nicht mehr gemacht werden können. Keine Marketing-Abteilung wüsste sie zu handhaben, keine Produktion würde sich daran die Finger verbrennen wollen.

Die DVD-Umsetzung schwächelt leider was Bild (verwaschene Hintergründe) und Extras angeht. Bis auf einen informativen, nicht untertitelten Audiokommentar von Co-Autor und Produzent Sam Pillsbury, gibt es nur einen Trailer. Wenn man den Stellenwert von Quiet Earth in der Filmhistorie betrachtet, wäre ein Making Of mehr als angebracht. Trotzdem: Ein Muss für Leute, die auch gerne mal ein gutes Stückchen Soilent Green naschen.

The Quiet Earth

Es gibt diese Filme, die man vor langer Zeit mal gesehen hat und seitdem nicht mehr aus dem Hinterkopf bekommt. Solche, die einen irgendwie geprägt und die Sehgewohnheiten beeinflusst haben.
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