The Pact 2

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wirre, uninspirierte Fortsetzung eines kleinen Independent-Hits

Der erste Film war ein kleiner Überraschungserfolg, eine Independent-Produktion mit ganz wenigen Sets und ganz wenigen Schauspielern, aber ganz viel Atmosphäre, einer gruseligen Stimmung und ein paar in die Glieder fahrenden Schocks. Das Sequel kann damit nicht mithalten, es ist völlig zerfasert.
Ein Mord geschieht, der die Handschrift des Judas-Killers trägt, doch dieser wurde vor einiger Zeit von Annie Barlow (Caity Lotz) getötet. Das FBI geht von einem Nachahmungstäter aus, der sich Opfer sucht, die mit dem ursprünglichen Killer zu tun hatten. June Abbott (Camilla Luddington), die Tatorte reinigt, wird vom Geist des Judas-Killers heimgesucht. Doch es kommt noch schrecklicher. In ihr keimt der Verdacht auf, dass der Judas-Killer ihr Vater sein könnte. Sie benötigt die Hilfe von Annie Barlow.

Das Drehbuch von The Pact 2 ist ausgesprochen übles Stückwerk. Es fällt richtiggehend schwer, der an sich nicht wirklich komplexen Handlung zu folgen, weil die Erzählsprünge absolut erratisch sind. Dazu kommt eine extrem langsame Erzählform, die scheinbar ewig benötigt, um das Nichts an Handlung wenigstens halbwegs in Gang zu bringen.

Nun könnte man sagen, das wäre noch zu verschmerzen, wenn The Pact 2 wenigstens als Horrorfilm funktionieren würde, aber auch das ist nicht der Fall. Die unheimliche Stimmung des Originals fehlt hier fast völlig, echte Schockmomente kann man auch an einer Hand abzählen und bedarf dabei längst nicht aller fünf Finger. Die Figuren bleiben ungreifbar, selbst Caity Lotz schlafwandelt durch eine Rolle, die sie im ersten Teil noch mit echtem Leben erfüllt hat. Das mag aber auch daran liegen, dass sie kaum in diesem Film ist. Ihre Rolle ist so unbedeutend, dass man auch gänzlich auf sie hätte verzichten können.

Damit nicht genug, sind ein paar der Schauspieler wirklich übel drauf. Speziell die männlichen Rollen sind so besetzt, dass man beständig das Gefühl hat, man könnte es besser machen, wenn man an ihrer Stelle wäre. Genau das sollte sich nun wirklich bei keinem Film einstellen.

Das Ende baut vor – für den dritten Teil. So billig, wie die The Pact-Reihe umgesetzt werden kann, dürfte man vor diesem wohl auch nicht verschont bleiben. Besser wäre es aber, denn auch wenn es angenehm erfrischend ist, Geisterhorror ohne Wackelkameraeinsatz zu sehen, so ist dieses Sequel doch ein filmischer Offenbarungseid. Hier stimmt einfach nichts, noch nicht mal die essenziellen Standards einer zünftigen Geistergeschichte sind vorhanden.

The Pact 2

Der erste Film war ein kleiner Überraschungserfolg, eine Independent-Produktion mit ganz wenigen Sets und ganz wenigen Schauspielern, aber ganz viel Atmosphäre, einer gruseligen Stimmung und ein paar in die Glieder fahrenden Schocks. Das Sequel kann damit nicht mithalten, es ist völlig zerfasert.
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