The Marine 2

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

In den USA ist Wrestling noch immer eine ziemlich große Sache. Während dieser Sport in Deutschland und Europa eher ein Nischendasein fristet, füllen die Prügelknaben in Amerika noch immer ganze Stadien. Was liegt da näher, als neben den üblichen DVDs und Merchandising, die Stars der Szene via Spielfilmen „auszuwerten“? Erfolgreichster Wrestler ist, trotz einiger Fehlschläge, Dwayne „The Rock“ Johnson. Mit The Scorpion King und Get Smart konnte Johnson große Kasse machen, mit Walking Tall und dem leider völlig untergegangenen Southland Tales bewieß er Selbstironie und Talent. 2009 schickte sich schließlich John Cena an, Johnsons Erfolg zu wiederholen. The Marine war ein knackiger, top inszenierter Actioner in der Tradition der 1980er Actionfilme: Handgemachte, straight, sympathische Darsteller und ein herrlich diabolischer Robert Patrick (der T-1000 aus Terminator 2).
The Marine 2 gibt jetzt einem weiteren Star der Wrestlingszene die Chance, das Böse im Alleingang zu besiegen. Ted DiBiase Jr. gibt sein Filmdebüt und er macht keinen so schlechten Job. Seine Mimik beschränkt sich zwar auf drei Gesichtsausdrücke (wütend, entsetzt und ähem, wütend), doch das war zu erwarten. Ihm zur Seite steht der erfahrene Regisseur Roel Reiné (Adrenaline, The Lost Tribe), der eindeutig ein Händchen für große Actionsequenzen hat und manche Fights ohne erkennbare Schnitte durchchoreografiert hat. Das die gut halbstündige Einführung der Figuren und der Gesamtsituation nicht im mindesten langweilig ist, zeigt, das auch die Autoren Christopher Borrelli und John Chapin Morgan ihren Job verstehen.

Noch immer traumatisiert von seinem letzten Einsatz, wird Marine Joe (Ted DiBiase) von seiner Freundin Robin (Lara Cox) in ein Luxushotel auf einer Karibikinsel eingeladen. Sie hat dort die Einweihungsparty auszurichten, er könne nebenbei relaxen. Gesagt, getan. Doch während der Party landen Terroristen am Strand und nehmen die Gäste als Geiseln. Allein Joe gelingt mit der Hilfe von Ex-Soldat und nun Bootsvermieter Church (Michael Rooker, Henry – Portrait of a Serial Killer, Slither, Cliffhanger) die Flucht. Schnell ist das örtliche Militär eingeschaltet, doch es braucht einen richtigen Marine, um die Terroristen zu stoppen und das Leben der Geiseln zu retten. Das ein Verräter in den eigenen Reihen lauert, macht die Sache nicht einfacher.

Bei The Marine 2 geht es gut zur Sache. Die Action ist für eine direct-to-video-Produktion sehr gut, die Fights sind spektakulär choreografiert und blutig, die Frauen schön und die Bösen fies. Und das die Location Lust auf Urlaub macht, wird die Tourismusbehörde freuen. Und auch die Dialoge machen einiges her — wenn auch oft unfreiwillig komisch („Was will dieser G.I.Joe?“ „G.I.Joe? G.I.Joe ist bei der Army! Ich bin Marine!“).

The Marine 2 ist kurzweiliges Jungskino zum wohlfühlen. Das die Charaktere allesamt Klischees bedienen, die Story erahnbar ist und die Logik mehr als einmal auf der Strecke bleibt, wird Filmfreunde, die sich auf solch einen Film einlassen, eher amüsieren als stören.

The Marine 2

In den USA ist Wrestling noch immer eine ziemlich große Sache. Während dieser Sport in Deutschland und Europa eher ein Nischendasein fristet, füllen die Prügelknaben in Amerika noch immer ganze Stadien. Was liegt da näher, als neben den üblichen DVDs und Merchandising, die Stars der Szene via Spielfilmen „auszuwerten“?
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