The Damned Thing

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Horror in Texas

Nach dem großen Erfolg der ersten Masters of Horror-Staffel (namhafte Regisseure dürfen sich 60 Minuten lang mit moderatem Budget austoben), gibt es seit einiger Zeit nun auch eine zweite Staffel. Und The Damned Thing von Genre-Ikone Tobe Hooper (Texas Chainsaw Massacre, Lifeforce) und Drehbuchautor Richard Christian Matheson (diverse Episoden von A-Team, Der unglaubliche Hulk, Knight Rider) ist zweifellos ein Highlight.
In einem kleinen Kaff irgendwo in Texas laufen die Menschen Amok; Männer wenden sich gegen ihre Frauen, Frauen töten ihre Nachbarin, die Nachbarin ihren Hund. Eine schwarze, ölige Substanz scheint für die blutigen Ereignisse verantwortlich zu sein und das Schlechte aus den Menschen zu kehren. Nur Sheriff Reddle (Sean Patrick Flanery, Adventures of Young Indiana Jones, Der blutige Pfad Gottes) ahnt, was es mit dem schwarzen Zeug auf sich hat: Vor zwanzig Jahren brachte dieselbe ölige Substanz seinen Vater dazu, seine Mutter zu töten. Doch Sheriff Reddle muss handeln, denn gleichzeitig dreht die ganze Stadt durch…

Endlich ist Regisseur Hopper aus der Versenkung aufgetaucht. Waren seine letzten Filme Mortuary und The Toolbox Murders unterer B-Film Durchschnitt, bringt The Damned Thing wieder die Stärken des einstigen Kultregisseurs zur Geltung: Spannung, Gore, Atmosphäre. Zur Seite steht ihm ein gut spielender Cast, angeführt von Sean Patrick Flanery, dem dank der von George Lucas und Steven Spielberg produzierten Young Indy-Serie eine große Zukunft vorhergesagt wurde. Leider hat sich Flanery in den letzten Jahren eher durch B-Filme gekämpft, als durch großes Kino. Hoffentlich schafft er es endlich, die verdiente Anerkennung zu bekommen, die er verdient.

The Damned Thing bietet neben ein paar heftigen Splatter-Einlagen, eine eher konventionelle Geschichte. Kleinstadt-dreht-durch ist für Stephen King-Leser nichts Neues. Brennen muss Salem, In einer kleinen Stadt und die Kurzgeschichte Das Floß dürften Pate gestanden haben (allesamt übrigens schon einmal verfilmt). Doch da The Damned Thing auf einer Geschichte von Ambrose Bierce basiert, der Ende des 19. Jarhunderts lebte, muss die Frage erlaubt sein, wer eigentlich bei wem geklaut hat. Stephen King ist der Letzte, der abstreitet, seinen Einflüssen Tribut zu zollen. Nichtsdestotrotz hat The Damned Thing das Potential für einen 90-Minüter (wie so einige Kurzfilme der Masters of Horror-Reihe. Nur endet er leider zu abrupt.

Zwei kurze, aber informative Dokumentationen und ein tolles Covermotiv runden diese wirklich wertige DVD ab.

The Damned Thing

Nach dem großen Erfolg der ersten Masters of Horror-Staffel (namhafte Regisseure dürfen sich 60 Minuten lang mit moderatem Budget austoben), gibt es seit einiger Zeit nun auch eine zweite Staffel.
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