The Contract

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Freeman versus Cusack

Es ist eine bekannte und bewährte Rezeptur, nach der eine Verfolgungsjagd in der Wildnis inszeniert wird, wobei die Zutaten und deren Gewichtung meist nur geringfügig variiert werden. Vertreten sind die Guten und die Bösen, flankiert von den Gesetzeshütern innerhalb einer unwegsamen Natur mit reißenden Wassern, schwindelnden Brücken und gefährlichen Felsen, die sich unter körperlicher und psychischer Höchstbelastung unentrinnbar auf die finale Konfrontation zubewegen. The Contract, nach einer mehrjährigen Pause der neue Kinofilm des australischen Regisseurs Bruce Beresford (Driving Miss Daisy, Paradise Road), erweitert dieses Genre um einen Beitrag, dessen Besetzung mit Morgan Freeman und John Cusack als Hauptakteure sicherlich die Herzen der Fans rascher schlagen lässt.
Ray Keene (John Cusack), Sportlehrer in einer Kleinstadt, sorgt sich um seinen jugendlichen Sohn Chris (Jamie Anderson), der nach dem Tod seiner Mutter kaum mehr zugänglich ist und zudem zunehmend zu kriminellen Aktionen neigt. Um die entstandene Distanz aufzubrechen begibt sich Ray gemeinsam mit Chris auf einen Ausflug in die wenig berührte Natur Washingtons. Doch die geplante Zweisamkeit fernab jeder Störung ist jäh beendet, als im Fluss der professionelle Killer Frank Carden (Morgan Freeman) vorübertreibt, der nach einem Unfall auf dem Weg ins Gefängnis aus dem verunglückten Wagen fliehen kann.

Ohne Zögern retten Ray und Chris den durch Handschellen behinderten Carden, in der Absicht, ihn der Polizei auszuliefern, doch so einfach gestaltet sich dieses Vorhaben ganz und gar nicht, und es beginnt ein mörderisch anstrengender und Nerven aufreibender Weg der drei Männer durch die Wildnis, zusätzlich erschwert durch ihre Spannungen untereinander und vor allem durch den ständig drohenden Zugriff der Komplizen Cardens, die sofort die Verfolgung aufnehmen. Auch das FBI, angeführt von der ehrgeizigen Agentin Miles (Alice Krige), tritt bald auf den Plan, und es wird deutlich, dass Carden keineswegs nur ein gewöhnlicher Killer ist …

Ist auch die aktionsreiche Verfolgungsjagd das zentrale Element des rasanten Thrillers The Contract, so richtet Regisseur Bruce Beresford seinen Fokus doch ganz besonders auf die explosive Stimmung des verfolgten Dreiergespanns untereinander, die sich vor allem in ausführlichen verbalen Duellen zwischen Ray und Carden entlädt, die sich schließlich auch in einem erbitterten Finale gegenüberstehen, so dass Morgan Freeman und John Cusack in ihren Rollen als engagierte Gegenspieler brillieren können.

Die komplexe Hintergrundgeschichte um millionenschwere Interessen in Bezug auf die Stammzellenforschung erhält wenig Raum, dafür aber um so mehr die vielschichtigen Konflikte innerhalb des FBI, unter den Gangstern sowie zwischen Vater und Sohn, und die Spannung wird durch die Unsicherheit geschürt, wer sich eigentlich letztlich auf wessen Seite befindet. Und um welchen geheimnisvollen Vertrag es im Grunde geht, wird hier selbstverständlich nicht verraten …

Es hat den Anschein, als habe Beresford sich nicht eindeutig entscheiden können, wie ausführlich er den angerissenen Spannungsbögen folgt, so dass die Konflikte innerhalb des dynamischen Geschehens bisweilen im Ansatz versickern oder aber wie Unterbrechungen des Handlungsverlaufs erscheinen. Dennoch bietet The Contract bisweilen anregende Unterhaltung nach dem vertrauten Muster seines Genres in modernem Gewand, die vor allem vom intensiven Spiel der hervorragenden Akteure und weniger von der ausgeklügelten Story getragen wird.

The Contract

Es ist eine bekannte und bewährte Rezeptur, nach der eine Verfolgungsjagd in der Wildnis inszeniert wird, wobei die Zutaten und deren Gewichtung meist nur geringfügig variiert werden.
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