The Company – Das Ensemble

Altman goes dancing

Schon lange träumte die Schauspielerin Neve Campbell, die seit ihrem sechsten Lebensjahr tanzt und Studentin der National School of Ballet in Kanada war, davon, einen Film zu machen, der sich mit der Welt eines Ballett-Ensembles auseinandersetzt und all jene Herausforderungen, Misserfolge und Glücksmomente zeigt, die das Leben eines jeden Profitänzers beherrschen. Auf der Suche nach einem Drehbuchautoren stieß Campbell auf Barbara Turner sowie auf die Produktionsfirma Killer Films, die beide von der Grundidee restlos begeistert waren, so dass sich die Beteiligten auf die Suche nach einem Ballett-Ensemble machten, das bereit war, die Strapazen eines Filmdrehs während der langwierigen Proben auf sich zu nehmen. Schließlich fand man in der Chicagoer Joffrey Ballet Company die ideale Truppe, um das ehrgeizige Projekt zu verwirklichen und ein Skript zu entwickeln.

Etwas schwieriger war es da schon, den Wunschregisseur Robert Altman für diesen Film zu begeistern, denn der New Hollywood-Veteran lehnte das Projekt zuerst ab, da er eingestand, vom Tanzen keine Ahnung zu haben. Doch zu diesem Zeitpunkt hat sich das Skript bereits längst seinem kopf festgesetzt, so dass Altman schließlich doch zustimmte, die Regie zu übernehmen. Rund ein Jahr lang begleitete Altman das Ensemble und fing mit der Akribie eines versierten Dokumentarfilmers Szenen der alltäglichen Arbeit ein, die er mit leichter Hand mit der Spielfilmhandlung des Skriptes verband.

Durch die Verletzung einer anderen Tänzerin erhält die junge Ballerina Ry (Neve Campbell) die Chance, einen Platz in der ersten Besetzung der berühmten Joffrey Ballet Company zu erringen. Mit viel Ehrgeiz und unter zahlreichen Entbehrungen bereitet sie sich während eines Jahres und der despotischen Anleitung des Chefs Alberto Antonelli (Malcolm McDowell), der von allen nur „Mr. A“ genannt wird, auf den großen Tag des Auftritts vor. Für Ry ist es DIE Chance zum endgültigen Durchbruch, doch der Film verschweigt auch nicht, wie wenig glamourös das Leben einer Ballerina jenseits des Rampenlichtes ist. Denn um überhaupt ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, arbeitet die junge Frau nebenbei in einer heruntergekommenen Bar. Doch zum Glück lernt Ry den jungen Koch Josh (James Franco) kennen, der ihr in dieser harten Zeit Halt gibt.

Auf High Definition Video (HDV) gedreht und mit einer gelungenen Mischung aus dokumentarischen und Spielszenen, deren wahrer Charakter sich erst nach einiger Zeit erschließt, ist Regiemeister Robert Altman wieder einmal wie bereits in The Player oder Prêt-à-Porter das schonungslose Porträt einer ganz eigenen Welt gelungen. Das faszinierende Porträt einer Leidenschaft und zugleich ein unerbittlicher Blick hinter die Kulissen des Showbusiness, bei dem sich alle Beteiligten bis zur Erschöpfung verausgaben und sich dem Willen eines strengen Meisters beugen. Insofern ist es kein Wunder, wenn manche Kritiker in der Figur des gestrengen Company-Chefs Züge des Regisseurs selbst ausgemacht haben wollen. Und so erweist sich letzten Endes das Filmbusiness als ähnlich gnadenlos wie der harte Alltag in einem der besten Tanz-Ensembles der Welt.

The Company – Das Ensemble

Schon lange träumte die Schauspielerin Neve Campbell, die seit ihrem sechsten Lebensjahr tanzt und Studentin der National School of Ballet in Kanada war, davon, einen Film zu machen.

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