Sympathy for Delicious

Heilung im Konzert

Sympathy for Delicious ist das Regiedebüt von Mark Ruffalo nach einem Skript von Christopher Thornton. Beide spielen auch mit. Der Regisseur mimt einen Priester, der Autor die Titelrolle, die er sich auch deswegen auf den Leib geschrieben hat, weil es in Hollywood nur wenige Rollen für Rollstuhlfahrer gibt.
Der an den Rollstuhl gefesselte Delicious D hat eine Gabe. Es zeigt sich, dass er Menschen heilen kann, wenn er ihnen die Hand auflegt. Ein Priester instrumentalisiert ihn, um Spenden für seine Kirche zu bekommen. Immer mehr Menschen soll und kann Delicious heilen, aber dann will er selbst etwas vom Kuchen abhaben. Er wird ein Rockstar, der auf seinen Konzerten die Menschen heilt. Doch dann passiert ein Unglück.

Ruffalos Film ist sympathisch. Zumindest das sollte er angesichts seines Titels aber auch sein. Man sieht dem Werk Schwächen darum umso wohlwollender nach. Ein bisschen uneins wirkt die Geschichte nämlich schon. Sie will im Grunde beides sein, einen echten Wunderheiler präsentieren, aber am Ende seine Taten in Zweifel ziehen. Das funktioniert nicht, da man als Zuschauer zu nahe dran war. Andere mögen Zweifel haben, der Rezipient hat die Heilungen jedoch aus der ersten Reihe gesehen. Thornton hätte sich hier besser entscheiden müssen, verfiel dann aber auch der Sympathie für seine Figur, die er auch gleich selbst spielte. Delicious muss heilen können, sonst hätte man nur einen Betrüger gehabt, der versucht, ans ganz große Geld zu kommen.

Das große Geld lockt Delicious aber auch so. In erster Linie ist Sympathy for Delicious ein Film über den persönlichen Ausverkauf. Der Konflikt zwischen Moral und Kapitalismus wird hier auf die Spitze getrieben, kulminiert dann aber in einem merkwürdig süßlichen Ende, das einen Hoffnungsschimmer transportieren soll. Dass man sich ändern, den richtigen Pfad beschreiten, ein besserer Mensch werden kann. Eigentlich eine schöne Botschaft, aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ruffalo analog zu seiner Figur am liebsten eine Predigt halten würde …

Sympathy for Delicious

Dean alias Delicious D (Christopher Thornton) ist ein begeisterter DJ mit einer Behinderung: Er ist querschnittsgelähmt. Nach einem erneuten erfolglosen Versuch sich von einem Wunderheiler kurieren zu lassen, erwacht er eines Morgens mit einem seltsamen Gefühl in den Händen und erkennt bald, dass er selber Menschen mit nur einer Berührung von ihren Krankheiten befreien kann. Dean weiß nicht wirklich, was er mit seiner neu gewonnen Kraft anstellen soll und ist merkt auch schnell, dass seine Kräfte nur bei einem einzigen Patienten nicht wirken: Bei ihm selbst. Der Priester Joe (Mark Ruffalo) glaubt, dass Deans Gabe ein Geschenk Gottes sei, dass er einsetzen sollte, um den Armen zu helfen, doch Dean denkt nur an seine Musikkarriere.
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