Storm Warning

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Überleben kann tödlich sein

Regisseur Jamie Blanks ist ein Genrefan. Mit Düstere Legenden und Valentine – Schrei wenn du kannst schuf er 1998 bzw. 2001 zwei kleine, fiese Slasherfilme, die zu den besseren ihrer Gattung gehören. Seitdem wurde es ruhiger um Mister Blanks, der erst 2007 seine nächste Regiearbeit ablieferte und sich derweil als Filmscore-Komponist verdingte. Nun meldet er sich mit einem so genannten Torture Porn (siehe Hostel und SAW) zurück, deren Höhenflug auch schon wieder vorbei ist. Aber so lange es die genannten Franchises gibt, wird es auch ein Publikum für gewaltverherrlichende Horrorfilme geben.
Storm Warning gehört zu den besseren Guts & Gore-Filmen, wobei er beileibe nicht perfekt ist. Die Story beginnt herkömmlich, schlägt ab der Mitte jedoch einen besonders feinen Haken und dreht den Spieß buchstäblich um.

Rob (Robert Taylor) und seine verlobte Pia (toll: Nadia Farès) gehen zum Ende ihres Australienurlaubs noch einmal angeln. Doch ein aufkommender Sturm macht ihnen einen Strich durch die Rechnung und so müssen sie in unwegsamem Gelände an Land gehen. Hier finden sie Unterschlupf in einem leerstehenden alten Haus, das jedoch wenig einladend erscheint. Als die Eigentümer zurückkommen stellen Rob und Pia fest, dass es besser gewesen wäre, dem Gefühl zu vertrauen und nicht einzukehren. Stellen sich die zwei Freakos Jimmy und Brett, sowie ihr humpelnder Daddy als völlig verrückte Menschenschänder heraus. Da Rob mit gebrochenem Bein bewusstlos in der Scheune liegt, ist Pia schnell allein auf sich gestellt und muss sich mit allerlei kreativen Tötungswerkzeugen die Strolche vom Leib halten.

Storm Warning ist um gut acht Minuten geschnitten, dass zur Information vorneweg. Trotzdem ist er in einigen Szenen extrem blutig und brutal. Das Drehbuch baut langsam eine bedrohliche Spannung auf, bringt uns die Charaktere näher, nur um etwa ab der Mitte alles über den Haufen zu werfen und den reinen Terror regieren zu lassen. Hier wird auch sehr schön die Hilflosigkeit der beiden Urlauber gezeigt, die gar nicht wissen, in was sie da rein geraten sind. Klasse. Für Unverständnis sorgen jedoch diverse Möglichkeiten zur Flucht, die einfach nicht genutzt und leichtsinnig wegdiskutiert werden. Hier hätte man sich sorgfältiger um das Buch kümmern müssen.

Die DVD kommt im schönen Schuber, hat ein unkommentiertes Behind the Scenes-Feature und zehn Minuten Interviews zu bieten.

Storm Warning

Regisseur Jamie Blanks ist ein Genrefan. Mit Düstere Legenden und Valentine – Schrei wenn du kannst schuf er 1998 bzw. 2001 zwei kleine, fiese Slasherfilme, die zu den besseren ihrer Gattung gehören.
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