Stingray - Die Hölle auf vier Rädern

Eine Filmkritik von Falk Straub

Leichen pflastern ihren Weg

Vier Gangster, zwei Sonnyboys und eine Horde Polizisten – mehr braucht Regisseur Richard Taylor nicht für eine Hetzjagd mit viel Humor. Der heimliche Hauptdarsteller ist in Stingray – Die Hölle auf vier Rädern jedoch das Auto.
Die Drogendealer Lonigan (William Watson) und Tony (Bert Hinchman) fackeln nicht lang. Als sie bei einer Geldübergabe einen Peilsender entdecken, eröffnen sie sofort das Feuer auf ihre potenziellen Käufer. Die Toten können sie verschmerzen. Schließlich nehmen sie außer einer Viertelmillion US-Dollar auch ihr Kokain wieder mit. Ihre Beute deponieren sie vorerst bei einem Autohändler in einer roten Corvette Stingray. Ein cleverer Schachzug, denn prompt geraten Lonigan und Tony in eine Polizeikontrolle. Als sie ihr Versteck nach einer Nacht auf dem Revier gerade plündern wollen, geht der Wagen über die Ladentheke. Al (Christopher Mitchum) und Elmo (Les Lannom) brausen damit vom Hof. Und die Gangster hinterher. Die Polizei lässt natürlich auch nicht lange auf sich warten.

Stingray – Die Hölle auf vier Rädern ist pures Vollgaskino. Bereits zu den Titeln des Vorspanns dröhnt der Motor. Danach wirft Regisseur und Drehbuchautor Richard Taylor seine Zuschauer direkt ins Geschehen. Nach drei Minuten grüßen die ersten Leichen von der Leinwand. In diesem Tempo geht es weiter. Die Waffen sitzen locker, die Reifen drehen durch, die Ganoven sind oft aus der Froschperspektive zu sehen und die Frauen teilen aus. Denn Lonigan und Tony handeln nicht auf eigene Faust, sondern unterstehen der toughen Abigail (Sherry Jackson). Die sagt den Möchtegerngangstern nicht nur, wo es langgeht, sondern setzt dazu auch die eigenen Fäuste ein. „Erst schießen, dann fragen!“, scheint Abigails Motto. Und so erhöht sie beständig den Body Count.

Wer Wert auf Logik und saubere Anschlüsse legt, ist bei Stingray fehl am Platz. Über der Hatz nach dem roten Flitzer werden schon mal Autos gestartet, die noch gar nicht vollgetankt sind, oder es tauchen Waffen plötzlich wieder auf, die in der Szene zuvor verlorengegangen waren.

Wer sich daran nicht stört, wird seinen Spaß haben. Denn neben all der überzogenen, aber nie blutigen Action kommt auch der Humor nicht zu kurz. Der reicht von pointierten Dialogen über Slapstick, wenn Tony etwa bei der Verfolgungsjagd beinahe aus dem Auto fällt, bis zu Figuren, die komplett aus ihren Rollen fallen. Da zückt schon mal der Friedensaktivist die Waffe oder Abigail als Nonne verkleidet das Maschinengewehr. Das ist alles ziemlich albern, aber auch ein Stück anarchisch und für Zwischendurch irgendwie erfrischend.

Stingray - Die Hölle auf vier Rädern

Vier Gangster, zwei Sonnyboys und eine Horde Polizisten – mehr braucht Regisseur Richard Taylor nicht für eine Hetzjagd mit viel Humor. Der heimliche Hauptdarsteller ist in „Stingray – Die Hölle auf vier Rädern“ jedoch das Auto.
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