Status Yo!

Kino von der Straße, Kino für die Straße

Ein deutscher Film über HipHop? Gefilmt mit Laiendarstellern? Begleitet von einem Contest, der sich Championsleague of HipHop nennt? Das klingt verdammt ambitioniert und irgendwie so gar nicht nach deutschem Kino, wie wir es bislang kannten – immer ein wenig behäbig, selten nah dran am Puls der Zeit und schon gar nicht am Lebensgefühl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf der Straße – von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Und doch ist das Experiment gelungen und absolut sehenswert, wenngleich die Ü30-Fraktion aller Voraussicht nach sehr spärlich in Status Yo! strömen dürfte. Aber die sind ja auch nicht die Zielgruppe.

Der HipHopper Yaneq nimmt den Mund ganz schön voll: Um eine Affäre mit der Schwester seines besten Freundes zu vertuschen, lässt er sich dazu breitschlagen, innerhalb von vierundzwanzig Stunden die größte Party der Stadt zu organisieren. Gemeinsam mit Jamie muss er jetzt nicht nur die gesamte Ausrüstung ‘zusammenleihen‘, sondern auch Diebstahl und Abzocke überstehen. Sera, der sein Geld rappend in der U-Bahn verdient, kämpft um seine Wohnung, die sein Marihuana-Dealer verpfändet hat. Vern, selbsternannter B-Boy Manager und Mann ohne Worthirnschranke, redet sich das Leben breit auf der Suchen ach dem ultimativen Booking, das ihn ganz nach oben bringt. Tarek träumt davon, ganz Berlin zu einer großen Graffitiskulptur zumachen. Als Spross chinesischer Einwanderer geht er die Sache philosophisch an, denn: Wer das Dach besitzt, dem gehört das Haus. Sässion, ebenfalls Rapper aus Berufung, hat sich mit den falschen Leuten eingelassen, muss vor Geldeintreibern fliehen und gleichzeitig verhindern, dass seine Freundin Yesim von ihrem Bruder gefunden und in die Türkei verschleppt wird. Das Liebespaar scheint unzertrennlich, bis sich eine Skinhead- Horde einmischt. Zum Showdown erscheinen in letzter Sekunde die 5 Amoks – die wahrscheinlich besten Breakdancer der Welt.

Auf der Berlinale, wo der Film im ansonsten meist recht sperrigen Forum lief, war die Presse begeistert, vor allem vom Spiel der Laiendarsteller und von der Nähe und Unmittelbarkeit, mit der Regisseur Till Hastreiter die HipHop Szene rund um den Heinrich- und Hermannplatz porträtiert hat – kein Wunder, war er doch früher selbst Bestandteil dieses Mikrokosmos. Mit präziser Kamera und einem guten Flow gelingt ihm ein Dokudrama, das mehr über HipHop erzählt und näher an den Wurzeln und am Lebensgefühl der Szene dran ist, als Eminems 8Mile — Direct Cinema goes MTV! Ob es allerdings gelingt, die HipHopper von den Turntables weg in die Kino hinein zu bekommen, das ist die Frage. Zu wünschen wäre es auf jeden Fall.

Status Yo!

Ein deutscher Film über HipHop? Gefilmt mit Laiendarstellern? Begleitet von einem Contest, der sich Championsleague of HipHop nennt?

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Meinungen

· 22.11.2006

Ganz schwacher Film. Hatte Hoffnung, in die Kultur einzutauchen und mich mit den Schauspielern identifizieren zu können. Die Figuren sind jedoch mit ähnlichem IQ ausgestattet wie Rapper, die man aus dem TV kennt. Jegliche Handlung lässt der Film vermissen.

Lumo · 23.09.2006

des isn digger film cause des is real and real from da street

· 22.11.2006

Ganz schwacher Film. Hatte Hoffnung, in die Kultur einzutauchen und mich mit den Schauspielern identifizieren zu können. Die Figuren sind jedoch mit ähnlichem IQ ausgestattet wie Rapper, die man aus dem TV kennt. Jegliche Handlung lässt der Film vermissen.

Lumo · 23.09.2006

des isn digger film cause des is real and real from da street