So sind die Tage und der Mond

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Ein Klassiker von Claude Lelouch

Folgt man einem alten (Aber)Glauben, so sollte man sich vor dem Mond und seinem Einfluss besser in Acht nehmen. Denn der Erdtrabant beeinflusst nicht nur den Lauf der Gezeiten, seine geheimnisvollen Kräfte wirken auch direkt auf den Menschen ein und bringen ihn dazu, Dinge zu tun, die er sonst nicht tun würde. Das meint jedenfalls ein redseliger Rentner, und die Erlebnisse einer Hand voll Menschen im Umfeld einer Vollmondnacht, als die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden, scheinen ihm Recht zu geben. Da ist der frustrierte Lastwagenfahrer, der seinen Autotransporter aus der Normandie nicht schnell genug nach Paris zurückbringen kann, weil ihm nach der Zeitumstellung eine Stunde fehlt. Als er auch noch Ärger mit einem mondsüchtigen Streifenpolizisten bekommt, schmeißt er seinen Job einfach hin, stiehlt sich einen flotten Flitzer und nimmt sich einer jungen Frau an, die ihrem Mann in der Hochzeitsnacht davongelaufen ist. Verlassen von seiner Frau sieht sich auch ein Restaurantbesitzer, der um alles spielt, sogar um seine kleine Tochter. Die schwangere Stewardess Sophie wiederum hat Probleme mit ihrem Geliebten, einem Arzt, der seinerseits nicht ahnt, was bald auf ihn zukommen wird.

Insgesamt dreizehn Menschen führt der französische Regisseur Claude Lelouch in seinem insgesamt 31. Film im Laufe von 24 Stunden zusammen und wieder auseinander, bis zum dramatischen Finale, das während eines Staus auf der Autobahn seinen Laufe nimmt. Ein wundervoller Film voller Geschichten, Zufälle und schicksalhafter Begegnungen, großen Tragödien und kleinen Komödien, eine Ode an das Leben und den Tod, wie sie nur ein französischer Filmemacher vom Schlage eines Claude Lelouch schreiben kann.
 

So sind die Tage und der Mond

Folgt man einem alten (Aber)Glauben, so sollte man sich vor dem Mond und seinem Einfluss besser in Acht nehmen.

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