Six Bullets

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Mädchenhändlern geht es an den Kragen

Das DVD-Label Splendid bezeichnet Six Bullets als eine Mischung aus 96 Hours und Man on Fire. Dabei werden große Vorbilder bemüht, die der Film durchaus auch variiert, ohne natürlich jemals die Klasse der beiden Produktionen zu erreichen. Denn der neueste Action-Klopper mit Jean-Claude van Damme ist natürlich nach wie vor nur ein B-Film. Aber immerhin: Im Spätwerk des Belgiers gehört dieser Streifen zu den Highlights.
Samson Gaul (Jean-Claude van Damme) ist ein ehemaliger Söldner, der mittlerweile Kinder aus den Fängen von Menschenhändlern rettet. Bei seinem letzten Auftrag kann er zwar die Zielperson retten, einige andere Kinder sterben jedoch. Er zieht sich aus dem Geschäft zurück, wird von seinem Sohn jedoch gedrängt, wieder aktiv zu werden. Denn die 14-jährige Tochter des MMA-Fighters Andrew Fayden (Joe Flanigan) wurde entführt. Und nur Samson Gaul kann sie retten, bevor sie verkauft wird.

Jean-Claude van Damme dreht wie seine namhaften Haudrauf-Kollegen noch immer jene Art Action-Film, die in den 80er Jahren megapopulär und in den 90er Jahren auf dem absteigenden Ast war, was das Kino betrifft. Seitdem ist das Heimkino für van Damme und Co. die neue Spielwiese geworden. Mehrmals pro Jahr machen sich die in die Jahre gekommenen Einzelkämpfer auf, um böse Jungs aus dieser Welt zu befördern. Häufig wird dabei in Rumänien gedreht, so auch Six Bullets.

Sein neuestes Werk geht beinahe zwei Stunden. In der Regel würde man sagen, dass das für einen B-Action-Film viel zu lang ist, hier funktioniert es jedoch, denn Six Bullets gestaltet sich unter routinierter Regie als zwar wenig überraschender, aber innerhalb seiner Formelhaftigkeit überzeugend agierender Film. Er spricht dabei nicht nur die Action-Aficionados an, sondern versucht auch, Thriller-Elemente in das Geschehen einzubringen. Darüber hinaus nimmt er sich eines Themas an, das der Geschichte starken emotionalen Unterbau verleiht.

Das Ensemble reißt schauspielerisch keine Bäume aus, die Mimen sind aber durchwegs in ihren Rollen überzeugend. Für Stargate-Fans ist interessant, dass die Eltern des entführten Mädchens von zwei Serien-Veteranen gespielt werden. Joe Flanigan hatte eine Hauptrolle in der Stargate: Atlantis inne, Anna-Louise Plowman wiederum spielte in fünf Episoden von Stargate eine Wissenschaftlerin.

Fans von Jean-Claude van Damme mussten in den letzten Jahren so manche Kröte schlucken, mit Six Bullets gibt es jedoch Grund zur Freude. So interessiert, engagiert und trainiert erschien van Damme schon lange nicht mehr. Bleibt zu hoffen, dass sich die weiteren, schon fertigen Produktionen der „Muscles from Brussels“ auf selbigem Niveau einstellen werden…

Six Bullets

Das DVD-Label Splendid bezeichnet „Six Bullets“ als eine Mischung aus „96 Hours“ und „Man on Fire“. Dabei werden große Vorbilder bemüht, die der Film durchaus auch variiert, ohne natürlich jemals die Klasse der beiden Produktionen zu erreichen. Denn der neueste Action-Klopper mit Jean-Claude van Damme ist natürlich nach wie vor nur ein B-Film. Aber immerhin: Im Spätwerk des Belgiers gehört dieser Streifen zu den Highlights.
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