Shakespeare in Love

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Eine möglichst erfolgsträchtige Komödie soll der augenblicklich nicht gerade bestens inspirierte junge Dichter William Shakespeare (Joseph Fiennes) für das Theater des von Schulden geplagten Philip Henslowe (Geoffrey Rush) verfassen, der damit auch Königin Elizabeth (Judi Dench) höchstpersönlich zu amüsieren trachtet. Doch als Shakespeare die Bekanntschaft der wunderschönen, talentierten Adeligen Viola De Lesseps (Gwyneth Paltrow) macht, die sich ungeachtet des Verbots für Frauen, auf Bühnen aufzutreten, heimlich als Schauspieler Thomas Kent in die Theaterwelten einschleicht, gerät die geplante Komödie zunehmend zum tragischen Drama Romeo und Julia, denn zwischen William und Viola entspinnt sich eine gleichermaßen leidenschaftliche wie aussichtslose Liebe …
Mit Shakespeare in Love hat der britische Regisseur John Madden, dessen Karriere ursprünglich am Theater begann, basierend auf einer pfiffigen Idee um die Figur des berühmten Dramatikers William Shakespeare (1564-1616) ein grandioses, glamouröses Schauspiel der Superlative inszeniert, das mit seinem illustren, engagiert aufspielenden Ensemble hemmungslos emotional die Gesellschaften von Bühne und Hof gegen Ende des 16. Jahrhunderts aufmischt. Angeführt von sieben Academy Awards als Bester Film, für das Beste Drehbuch von Marc Norman und Tom Stoppard, die Beste Musik von Stephen Warbeck, das Beste Kostümdesign von Sandy Powell, das Beste Szenenbild von Martin Childs und Jill Quertier sowie für Gwyneth Paltrow als Beste Haupt- und Judi Dench als Beste Nebendarstellerin weist dieses humorig-romantische Spektakel eine immense Liste von Nominierungen und Auszeichnungen auf, zu denen auch der Silberne Bär der Internationalen Filmfestspiele von Berlin des Jahres 1999 zählt.

Auch der Erfolg an den Kinokassen verdeutlicht die Sehnsucht des Publikums nach geistreicher, stilvoller Unterhaltung vor historischem Hintergrund mit seinem unerlässlichen Prunk, der sich in malerischen Bildern und einer würdigen Fallhöhe niederschlägt. Die alte Geschichte einer letztlich unmöglichen Liebe zwischen Protagonisten aus unterschiedlichen Universen ereignet sich hier sozusagen in doppelter Dimension, und der charmante Schluss dieses in seinen ansprechenden Details filigranen Films betont die tröstliche Botschaft, dass Liebesschmerz durchaus Inspirationen zu großartigen Komödien bescheren kann.

Shakespeare in Love

Eine möglichst erfolgsträchtige Komödie soll der augenblicklich nicht gerade bestens inspirierte junge Dichter William Shakespeare (Joseph Fiennes) für das Theater des von Schulden geplagten Philip Henslowe (Geoffrey Rush) verfassen, der damit auch Königin Elizabeth (Judi Dench) höchstpersönlich zu amüsieren trachtet.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen